© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 39/20 / 18. September 2020

Zeitschriftenkritik: Deutsches Waffen-Journal
Von Dekowaffen und Elitesoldaten
Werner Olles

Andreas Wilhelmus, stellvertretender Chefredakteur der monatlich erscheinenden Zeitschrift Deutsches Waffen-Journal (DWJ), befaßt sich im Editorial der aktuellen Ausgabe (9/20) mit den unsinnigen Waffenrechtsveränderungen, die „mit null Sicherheitsgewinn verbunden (sind)“. So laute Punkt 248 im Grundsatzprogramm der Grünen:  „Das Gewaltmonopol liegt beim Staat. Dies ernst zu nehmen bedeutet ein Ende des privaten Besitzes von tödlichen Schußwaffen mit Ausnahme von Jäger*innen und Förster*innen.“ Doch würden Jäger und Förster inzwischen mit anderen legalen Schußwaffenbesitzern an einem Strang ziehen, während es das Ziel der Grünen sei, einen Keil zwischen die Sportschützen und Waffensammler auf der einen und die Jägerschaft auf der anderen Seite zu treiben. Den Grünen ginge es darum, die große Schar der Sportschützen zu entwaffnen, um sich dann auf ihre alte Zielsetzung „keine Waffen in privaten Händen“ zu besinnen. So gilt das ab dem 1. September geänderte Waffengesetz auch für unbrauchbar gemachte Schußwaffen, die sogenannten Dekorationswaffen. Zu den Pflichten der Dekowaffenbesitzer gehört dann eine EU-konforme Deaktivierungsbescheinigung. Kompliziert wird es bei dem relativ großen Altbestand an Dekowaffen in Deutschland, für die einerseits „Bestandsschutz“ besteht, andererseits der Erwerb und Besitz für einen Neuerwerber nicht mehr erlaubnisfrei möglich ist, da erst eine Erlaubniserteilung den Besitz legitimiert. Es trifft also auch bislang vom Waffengesetz nicht betroffene Bürger.

Über die Backnanger Waffenschmiede Merkle Tuning, die jetzt ihr 30jähriges Firmenjubiläum feiert, berichtet Nataly Kemmelmeier. Im April 1990 als kleine Büchsenmacherei und Vollsortimenter im Bereich Jagdtextilien, Jagdwaffen, Sportwaffen, Messer und Freizeitwaffen gegründet, hat sich Unternehmer Ralf Merkle im Laufe der Jahre zu einer der ersten Adressen in der Szene der Sportschützen entwickelt. Inzwischen fielen unter anderem Textilien und Freizeitwaffen aus dem Programm, doch hat man auch weiterhin einen engen Bezug zum Geschehen im Sportschießen und der Jagd. Topschützen kaufen hier ein oder lassen ihre Waffen überarbeiten; die Werkstattkurse in den Firmenräumen sind regelmäßig ausgebucht. Die geplanten Feierlichkeiten zum Jubiläum mußten aufgrund der Corona-Krise zwar abgesagt werden, aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben.

In seinem Beitrag „Der Wille entscheidet“ beschäftigt sich Franz Keck mit dem Kommando Spezialkräfte (KSK), jener deutschen Eliteeinheit, die trotz internationaler Anerkennung von Politik und Medien in Deutschland immer wieder in Verruf gebracht wird, und dies zum allergrößten Teil völlig grundlos. Zwar sind Spezialkräfte der Stolz jeder Armee und können im Ernstfall kriegsentscheidend sein, doch dies schützt die Elitesoldaten hierzulande nicht vor überzogener und zumeist ungerechtfertigter Kritik.

Kontakt: dwj Verlag, Rudolf-Diesel-Str. 46, 74572 Blaufelden. Das Einzelheft kostet 5,95 Euro, ein Jahresabo 63 Euro.

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