© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 39/20 / 18. September 2020

CD-Kritik: Deep Purple – Whoosh!
Lichtjahre entfernt
Thorsten Thaler

Sie waren Wegbereiter, haben Rockgeschichte geschrieben und unsterbliche Alben respektive Titel veröffentlicht, angefangen mit ihrem 1968er-Debüt „Shades of Deep Purple“. Zwei Jahre später erschien bereits ihr viertes Album mit den beiden Überfliegerstücken „Speed King“ und „Child in Time“, schließlich, 1972, die Platte „Machine Head“, darauf der Ewigkeitsklasiker „Smoke on the Water“ mit dem bekanntesten Gitarren-Riff des Hardrocks.

Es folgten diverse Besetzungswechsel, die Auflösung der Gruppe, eine Reunion, weitere Umbesetzungen – und alle paar Jahre ein Album, zuletzt jetzt in diesem August „Whoosh!“ Es enthält 13 Titel, von denen die Musikpresse einhellig begeistert ist: „ein Album voller Highlights“ (stormbringer.at), „ein Volltreffer“ (rockhard.de), „ein weiterer kommender Klassiker“ (darkstars.de), „würdevolles Alterswerk“ (musikreviews.de), „respektabel“ (metal.de) „wunderbar, „unendlich große künstlerische Erfahrung“, „einzigartiger Bandsound“ (metal-hammer.de). Doch Obacht, wenn Kritiker derart einer Meinung sind. Deep

Purple anno 2020 – aus den ruhmreichen Tagen sind noch Sänger Ian Gillan, Bassist Roger Glover und Schlagzeuger Ian Paice mit von der Partie – bewegen sich Lichtjahre entfernt von ihren einstigen Großtaten. „Whoosh!“ mag bestenfalls ein gefälliges Album sein, mehr aber auch nicht. 

Deep Purple Whoosh! Earmusic 2020  https://deeppurple.com  https://ear-music.shop