© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 40/20 / 25. September 2020

Meldungen

„Corona-Maßnahmen nicht blind wiederholen“

BAD HOMBURG. Der Medizinkonzern Fresenius hat vor einem neuen Corona-Shutdown gewarnt. „Ich möchte vor allem, daß wir, sollte es eine größere Infektionswelle geben, nicht die Maßnahmen blind wiederholen, die sich im nachhinein als überzogen erwiesen haben“, erklärte Vorstandschef Stephan Sturm im Handelsblatt. „Ich glaube, daß man mit dem Schutz von Hochrisikogruppen schon sehr weit käme, ohne gleich das komplette öffentliche Leben runterzufahren. Und als Krankenhausbetreiber wollen wir elektive Behandlungen weiter durchführen dürfen“, verlangte der Ex-Investmentbanker. Gleichzeitig warnte Sturm vor einem Vertrauensverlust in der Bevölkerung, soll Medikamententests wegen Covid-19 verkürzt werden: „Wir wissen zum Beispiel nichts über Spätfolgen, schon gar nicht von Impfstoffen. In so einem Fall halte ich es für höchst fragwürdig, Abstand von erprobten Regelungen zu nehmen, wenn es um die Zulassung von Impfstoffen und Medikamenten geht – Pandemie hin oder her.“ (fis)

 www.fresenius.de





Der Pkw-Markt in Europa wird ausgebremst

FRIEDRICHSHAFEN. Der drittgrößte deutsche Autozulieferer ZF hat die verschärften CO2-Reduktionsziele der EU kritisiert. „Nicht klar geworden ist, wie man eine Balance schaffen will zwischen dem notwendigen Klimaschutz, dem natürlichen Mobilitätsbedürfnis der Bürger und den betroffenen Arbeitsplätzen“, erklärte Konzernchef Wolf-Henning Scheider im Tagesspiegel. ZF sei auch einer der größten Zulieferer der Windkraftindustrie und „gut versorgt mit allen Daten zum Thema erneuerbare Energien“. Aber wo sollen die Strommengen für den „Green Deal“ herkommen? „Das ist nur eine der vielen offenen Fragen“, so der frühere Bosch-Geschäftsführer. Durch die zusätzlichen EU-Ziele würden der Pkw-Markt in Europa ausgebremst und Arbeitsplätze gefährdet: „Die verkauften Stückzahlen werden vermutlich das Niveau von 2018 nicht mehr erreichen, die Pkw-Preise werden steigen“, so der ZF-Chef. „Mittel- bis langfristig werden wir dann Standorte und Produktionskapazitäten in Deutschland nicht brauchen.“ (fis)

 press.zf.com





Zahl der Woche

1.328 Euro kostete 2019 ein Quadratmeter Bauland in Berlin, in Hamburg waren es 1.158 und in Bayern 302 Euro. In Thüringen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern lag der Preis unter 57 Euro. Im Bundesschnitt waren es 190 Euro gewesen, 68 Euro mehr als 2009. (Quelle: Statistisches Bundesamt)