© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 43/20 / 16. Oktober 2020

Meldungen

Serbien schlägt sich auf die Seite von Trump

BELGRAD. Das Abkommen zwischen Serbien und dem Kosovo, das Mitte September in Washington unterzeichnet wurde, fand in der EU allenfalls abschätzige Kommentare. In Serbien aber hat es nicht nur eine völlige Wandlung des Verhältnisses zu den USA bewirkt, sondern dem serbischen Präsidenten Aleksandar Vucic mehr Spielraum bei den Verhandlungen mit dem Kosovo verschafft. Bisher wurde von der EU als unumgängliche Voraussetzung für einen EU-Beitritt Serbiens die Anerkennung des Kosovo diktiert. Der serbische Außenminister Ivica Dacic lobte hingegen das Vorgehen der USA. Sie würden bei Verhandlungen einen Kompromiß suchen. Die neueste Forderung des slowakischen EU-Sonderbeauftragten Miroslav Lajcak, daß der serbische Präsident Vucic eine „weitreichende Entscheidung“, also die Anerkennung des Kosovo, zu treffen habe, weist Vucic als Ultimatum zurück. Selbstbewußt stellt er die Frage: Was bietet die Europäische Union Serbien dafür? Entgegen den Hoffnungen und Wünschen der EU-Eliten, daß Trump die Wahl verliert, setzen die Serben weiterhin auf ihn. Der serbische Außenminister äußerte unlängst offen, daß eine Trump-Administration im Weißen Haus für Serbien allemal besser sei als eine demokratische. (hjg)





Entsetzen über Denkmalschändung

Klagenfurt. Scharfe Kritik an der Denkmalschändung der „Stätte der Kärntner Einheit“ im Klagenfurter Landhaushof haben sowohl Österreichs Bundespräsident Alexander Van der Bellen, SPÖ, ÖVP, die Grünen als auch der Kärntner FPÖ-Chef Gernot Darmann geübt. Unbekannte hatten kurz vor den Feierlichkeiten zum 100. Jahrestag der Kärntner Volksabstimmung (10. Oktober) auf das Denkmal „Smrt fasizmu“ („Tod dem Faschismus“) gesprüht. Außerdem hinterließen die Täter Hammer-und-Sichel-Symbole. „Das Hetzen einiger Linker sowie radikaler Nationalslowenen in den vergangenen Tagen gegen den Kärntner Abwehrkampf, die Kärntner Volksabstimmung sowie das gegenwärtige Zusammenleben in Kärnten hat wie zu erwarten den Boden für solche Straftaten von Vandalen und Linksextremisten aufbereitet“, erklärte Darmann. „Diese dumme Aktion beim Denkmal der Kärntner Einheit dient niemandem und ist scharf zu verurteilen“, stellte Olga Voglauer, Volksgruppensprecherin der Grünen, fest. Bei dem Festakt hatten Van der Bellen und der slowenische Präsident Borut Pahor das Votum Südkärntens für Österreich gewürdigt. Österreichs Präsident hatte sich zudem bei den Angehörigen der slowenischen Volksgruppe für das „erlittene Unrecht und für die Versäumnisse bei der Umsetzung von verfassungsmäßig garantierten Rechten“ entschuldigt. (ctw)