© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 43/20 / 16. Oktober 2020

Zeitschriftenkritik: Impact
Meinungsfreiheit auf dem Campus
Werner Olles

Bisweilen hat man den Eindruck, daß viele Nichtregierungsorganisationen (NGOs) links sind und sich beispielsweise an der perfiden Menschenschlepperei im Mittelmeer beteiligen. Doch ist dem glücklicherweise nicht so: Dies beweist die weltweit tätige Menschenrechtsorganisation ADF International, die kostenlosen Rechtsbeistand zum Schutz und zur Förderung der Glaubensfreiheit, des Lebensrechts, der Familienrechte sowie der Meinungs- und Redefreiheit bietet. Zudem werden auf nationaler und lokaler Ebene Mitarbeiter ausgebildet. ADF unterhält Präsenzen an den wichtigsten Institutionen von internationaler Bedeutung wie den UN und der EU. Darüber hinaus gibt die Organisation die Zeitschrift Impact heraus, eine neue deutschsprachige Internetseite ist inzwischen online, auf der man sich informieren, ein Zeichen für Verfolgte setzen und Anliegen mit anderen teilen kann. Ein zweiwöchiger Newsletter sowie Videos auf Youtube und Instagram komplettieren das Angebot.

Die aktuelle Ausgabe von Impact (2/2020) widmet sich mit einer großen Reportage dem Thema Rede- und Meinungsfreiheit auf dem Campus. Tatsächlich leben Hochschulen vom intellektuellen Austausch und der Diskussion unterschiedlicher Ideen. Doch gerade dieses wichtige Recht auf Meinungsfreiheit wird an westeuropäischen und US-amerikanischen Universitäten offenbar immer öfter kritisch gesehen oder gar mit Gewalt verhindert, vor allem wenn es sich um konservative und christliche Meinungen handelt. Der Anwalt Laurence Wilkinson beschreibt, wie es einer jungen Hebamme ergangen ist, deren Einsatz für den Lebensschutz beinahe das Ende ihrer Karriere bedeutet hätte. Die britische Studentin war in ihrem letzten Ausbildungsjahr an der Universität Nottingham und Präsidentin des Lebensschutzvereins „Nottingham Students für Life“. 

ADF International konnte mit einer Klage erreichen, daß dem Verein der Status einer Hochschulgruppe gewährt werden mußte, der ihr zuvor von der linken Studentenvertretung verwehrt wurde. Doch Julia wurde suspendiert, nachdem ein Dozent bei der Hebammenschule Beschwerde eingereicht hatte mit der fadenscheinigen Begründung, ihre Pro-Life-Werte seien nicht mit denen der Universität vereinbar. Die Studentin ging mit Hilfe von ADF International gegen ihre Suspendierung vor und gewann vor Gericht.

Ein ähnlicher Skandal passierte der Katholischen Hochschulgemeinde und dem Wiener Institut für Religiosität in Psychiatrie und Psychotherapie mit dem Buchautor und Psychiater Raphael Bonelli, die zu einer Diskussion über „Gender: pro und kontra“ geladen hatten. Aus der Veranstaltung wurde ein Paradebeispiel für die Intoleranz, Ausgrenzung und Gewaltbereitschaft linksradikaler Gruppen, die in den Hörsaal eindrangen und durch minutenlanges Gebrüll eine redliche Diskussion unmöglich machten. Für solche unsäglichen Vorfälle gibt es inzwischen den Begriff „Cancel Culture“. Will heißen: Auftritte Andersdenkender sollen unterbunden werden.

Kontakt: ADF International, Postfach 5, A-1037 Wien. 

 www.ADFInternational.org