© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 43/20 / 16. Oktober 2020

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Sudetendeutsches Museum eröffnet

MÜNCHEN. Mit einem Festakt haben Kulturstaatsministerin Monika Grütters und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder am Montag dieser Woche das Sudetendeutsche Museum in München eröffnet. Mit ihrem Fleiß und ihrem Mut, erklärte Söder, hätten die Sudetendeutschen zur erfolgreichen Entwicklung des Freistaats nach dem Krieg beigetragen. Die Rolle der Vertriebenen sei im europäischen Versöhnungsprozeß nicht zu unterschätzen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden rund drei Millionen Sudetendeutsche aus der Tschechoslowakei vertrieben. Viele von ihnen fanden in Bayern eine neue Heimat. Staatsministerin Grütters erklärte: „Das kulturelle Erbe der Sudetendeutschen prägt mit seinen Traditionen, Bräuchen und Erfahrungen bis heute unsere Gesellschaft und Identität. Sudetendeutsche Künstler haben in vielerlei Hinsicht Geschichte geschrieben, die fester Bestandteil unseres Bildungskanons ist: In der Musik mit Gustav Mahler, in der Literatur mit Rainer Maria Rilke, und im Film ist Oskar Schindler verewigt, der 1.200 Juden vor dem nationalsozialistischen Terrorregime rettete.“ Dieses vielfältige Kulturerbe erhalte nun mit dem Sudetendeutschen Museum in München einen „zeitgemäßen Erinnerungsort“, sagte die CDU-Politikerin weiter. Die Geschichte der Deutschen in Böhmen, Mähren und Sudetenschlesien zeige, welchen Reichtum an Sprachen und Dialekten, an Traditionen und künstlerischen Ausdrucksweisen das Zusammenleben verschiedener Völker und Kulturen hervorbringe. Der Bund hat den Neubau und die Einrichtung des Museums mit zehn Millionen Euro unterstützt. Träger des Museums ist die Sudetendeutsche Stiftung. Mit rund 900 Exponaten auf einer Fläche von 1.200 Quadratmetern erzählt die Dauerausstellung die sudetendeutsche Geschichte vom Mittelalter bis in die Gegenwart. (JF)

 www.sudetendeutsche-stiftung.de





Opernkonferenz fordert Mindestbelegung 

FRANKFURT/MAIN. Die Deutschsprachige Opernkonferenz hat eine bundesweit einheitliche Belegung der Zuschauerräume von mindestens 50 Prozent gefordert. Durch eine sorgfältige Umsetzung der Hygienevorschriften sei es den Häusern gelungen, dem Publikum den Zuschauerraum als „sehr sicheren Ort“ im öffentlichen Raum zu präsentieren, hieß es vergangenen Freitag zum Abschluß der Herbsttagung der 13 größten Opernhäuser Deutschlands, Österreichs und der Schweiz. Wegen der positiven Zuschauerreaktionen hoffe man „sehr auf eine Lockerung in der nächsten Zeit“, sagte der Frankfurter Opernintendant Bernd Loebe dem Deutschlandfunk. Für die Kulturszene wie für die Gesellschaft insgesamt sei es wichtig, daß der Spielbetrieb weitergehe. (tha)