© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 44/20 / 23. Oktober 2020

Meldungen

Erdrutschsieg für Labour, Jacinda Ardern jubelt

WELLINGTON. Die neuseeländische Premierministerin Jacinda Ardern hat bei den Parlamentswahlen des Landes einen erdrutschartigen Sieg errungen. Sie erzielte mit ihrer Mitte-Links-Labourpartei ein Plus von 12,2 Prozentpunkten. Mit 49,1 Prozent der Stimmen erhält sie 64 Sitze und damit die absolute Mehrheit in dem 120 Sitze umfassenden Parlament. Die oppositionelle Nationalpartei erzielte 26,8 Prozent (minus 17,6) der Stimmen und kommt nur noch auf 35 Sitze. Deutlich verbessern konnte sich die Partei ACT Neuseeland. Die Rechtsliberalen errangen acht Prozent der Stimmen (10 Sitze) und verdrängten die Grünen 7,6 Prozent (10 Sitze) auf Platz vier. Während die Maori-Partei mit einem Prozent einen garantierten Sitz erhält, flog die rechtspopulistische Partei Neuseeland Zuerst, unter Führung ihres Gründers Winston Peters, nach 27 Jahren aus dem Parlament. Peters hatte zum Unmut vieler seiner Anhänger die Minderheitsregierung Ardern gestützt. Als Dank hatte er den Außenministerposten bekommen. (ctw)





Chile: Linksextreme zünden Kirchen an 

Santiago DE Chile. In der chilenischen Hauptstadt ist es erneut zu schweren Ausschreitungen linksextremer Randalierer gekommen. Unter anderem wurden dabei zwei Kirchen in Brand gesteckt. Unter dem Jubel einer großen Zahl an Demonstranten fiel der Kirchturm der Pfarrei Mariä Himmelfahrt, in der Nähe der bereits in den vorangegangenen Demonstrationen schwer in Mitleidenschaft gezogenen Metrostation Baquedeno, in sich zusammen. Die Krawalle stehen im Zusammenhang mit dem anstehenden Referendum über eine neue Verfassung. (jös)





Evo Morales‘ Sozialisten wieder an der Macht  

La Paz. Aus der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen in Bolivien ist die ehemalige Regierungspartei Movimiento al Socialismo des gestürzten Präsidenten Evo Morales gestärkt hervorgegangen. Entgegen den Umfragen vor der Wahl, die den sozialistischen Block bei etwas über vierzig Prozent eingeschätzt hatten, steht die Partei nach Stand der Auszählungen am Dienstag kurz vor der absoluten Mehrheit, was einen zweiten Wahlgang überflüssig machen würde. Profitieren konnte die Linke von der Zersplitterung des Zentrums und der Rechten, die sich mit mehreren aussichtsreichen Kandidaten um das Mandat beworben hatte. Lediglich im Tiefland rund um die Großstadt Santa Cruz gelang dem Unternehmer und bekennenden Christen Luis Fernando Camacho ein Erfolg. Seine Partei konnte dort 45,2 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen, was die Autonomiebestrebungen der reichen Provinz verstärken dürfte. (jös)