© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 44/20 / 23. Oktober 2020

Meldungen

Gniffke für breiteres Meinungsspektrum

HAMBURG. Die ARD sollte sich nach Ansicht von SWR-Chef Kai Gniffke um ein breiteres Meinungsspektrum bemühen. „Wir sehen durchaus, daß wir noch stärker ein divergierendes Meinungsbild abgeben müssen“, sagte der Intendant der zweitgrößten ARD-Anstalt der Zeit. „Ich weiß auch, daß wir bestimmte Haltungen in unserer Belegschaft vielleicht nicht abbilden“, zeigte sich der frühere Chefredakteur von ARD-aktuell selbstkritisch. Auf die Frage, wer beispielsweise in der ARD Ansichten und Meinungen von Konservativen vertrete, die kritisch zur Energiewende, der „Fridays for Future“-Bewegung, der Frauenquote oder dem Adoptionsrecht für Homosexuelle stehen, antwortete Gniffke: „Was wir lernen müssen, ist, respektvoll mit diesen Haltungen umzugehen und den Leuten nicht unterschwellig mitzugeben: Ihr müßt euren Lebensstil ganz furchtbar finden. Ich glaube, daran müssen wir arbeiten.“ Das bedeute aber nicht, daß „wir jetzt krampfhaft jemanden suchen müssen, der das in den Kommentaren abbildet“. Er mache sich keine Sorgen, daß die Rolle des konservativen Kommentators bei der ARD vakant bleibe. (krk)





Deutsche fürchten digitale Beeinflussung

BERLIN. Rund 43 Prozent der Deutschen befürchten, bei der kommenden Bundestagswahl von Falschinformationen in den sozialen Medien in ihrem Wahlverhalten beeinflußt zu werden. Wie eine von Avira beauftragte Studie ergeben hat, sorgen sich zwölf Prozent der Befragten um Wahlmanipulation. Rund 19 Prozent der Befragten gaben an, selbst schon einmal wissentlich „Fake News“ verbreitet zu haben. 61 Prozent der Befragten hingegen prüften laut eigenen Aussagen Nachrichten auf Glaubwürdigkeit, bevor sie sie teilten. Am wenigsten versicherten sich 18- bis 24jährige davon, heißt es in der Studie. Knapp ein Viertel der Befragten gab an, politische Nachrichten hauptsächlich über soziale Medien zu beziehen. Bei den 18 bis 24jährigen stimmten dem 44 Prozent zu. Bei den über 55jährigen lag der Anteil bei elf Prozent. Um sich vor Beeinflussung zu schützen, wollen 45 Prozent der Befragten ihren privaten politischen Austausch auf digitalen Geräten besser schützen als bei der vergangenen Wahl. (zit)