© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 45/20 / 30. Oktober 2020

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Tiktok geht gegen vermeintliche Hetze vor

LOS ANGELES. Die Video-App Tiktok hat angekündigt, härter gegen vermeintliche Hetze auf der Plattform vorzugehen. Künftig werde sie Inhalte „haßerfüllter“ Ideologien wie der „weißen oder männlichen Vorherrschaft“ entfernen. Auch skeptische Kommentare gegenüber Vielgeschlechtertheorien würden nicht länger geduldet, teilte das Unternehmen mit. Beispielsweise lösche Tiktok künftig Aussagen wie „niemand wird LGBTQ+ geboren“. Zudem dürften Nutzer sogenannte Konversionstherapien zur Behandlung von Homosexualität auf Tiktok nicht befürworten. Auch Bewegungen wie der „Identitarismus“ oder Rechtsextremismus würden nicht länger toleriert. Dabei werde man auch „Sprachcodes“ oder Symbole entfernen, „die Hetze und menschenverachtendes Verhalten fördern oder verherrlichen“, bekräftigte Tiktok. Die chinesische Firma mit Sitz in den USA schule regelmäßig ihre Mitarbeiter, um Haß und „beleidigende Stereotypen“ richtig zu erkennen. Einige Gruppen auf Tiktok, die diskriminiert würden, nutzten Begriffe, mit denen sie zuvor beleidigt wurden jedoch „als Ausdruck ihrer Stärke und als Gegenrede“. Deshalb müßten die verantwortlichen Moderatoren zu unterscheiden lernen, um nicht versehentlich das Falsche zu löschen. Ziel sei eine „inklusive Plattform“. (zit)