© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 46/20 / 06. November 2020

Meldungen

Aktion der Stille gegen Kultur-Lockdown

ESSEN. Mit einer Aktion der Stille hat das Bündnis #AlarmstufeRot am Montag dieser Woche auf die in der Corona-Krise prekäre Lage der kulturellen Veranstaltungswirtschaft aufmerksam gemacht. Kunstschaffende kamen per Videos und Livestreams zusammen, um etwa 20 Minuten lang indivduell gestaltete Stille zu zeigen. Initiiert wurde die Aktion #Sang-UndKlanglos von dem Sprecher der Münchner Philharmoniker Matthias Ambrosius. Hinter der Aktionsgemeinschaft #Alarmstufe Rot stehen Verbände der Konzertbranche und Veranstaltungswirtschaft, Event-Unternehmen, Marketing-Agenturen, Messebauer und Schausteller. Nach Angaben des Bündnisses ist die deutsche Veranstaltungsbranche mit einem Umsatz von 130 Milliarden Euro und mehr als einer Million Beschäftigten der sechstgrößte Wirtschaftszweig des Landes. Unterdessen hat der Erfurter Musiker Clueso vor einem Zusammenbruch der Kulturbranche gewarnt. „Hier werden Existenzen plattgemacht“, sagte der 40jährige am Montag dem Radiosender MDR Jump. Besorgt äußerte sich auch Kulturstaatsministerin Monika Grütters (58) zu den Auswirkungen der Corona-Beschlüsse auf die Kultur. Es gelte „jetzt erst recht“ der Appell, Einnahmeausfälle in den Kultureinrichtungen „schnell, effizient und großzügig zu kompensieren und vor allem endlich eine paßgenaue Förderung für die vielen Soloselbständigen zu schaffen“, erklärte die CDU-Politikerin vergangenen Freitag. Kultur sei kein Luxus, auf den man in schweren Zeiten kurzerhand verzichten könne. „Kultur ist keine Delikatesse für Feinschmecker, sondern Brot für alle“, sagte Grütters. (tha)

 https://alarmstuferot.org/





Händelfestspiele auf 2022 verschoben

KARLSRUHE. Die fürs kommende Frühjahr geplanten Händel-Festspiele werden wegen der Corona-Pandemie auf das Jahr 2022 verschoben. Das teilte das Badische Staatstheater in Karlsruhe mit. Generalintendant Peter Spuhler erklärte, das Publikum erwarte von den renommierten Festspielen „neben höchster künstlerischer Qualität vor allem auch eine große Vielfalt an Veranstaltungen. Leider ist es nicht möglich, diese Erwartungen unter Corona-Bedingungen voll zu erfüllen.“ Die 44. Internationalen Händel-Festspiele sollten eigentlich vom 19. Februar bis 3. März stattfinden. Stattdessen sei nun ein Händel-Wochenende mit unter anderem drei Galakonzerten geplant. (tha)

 www.staatstheater.karlsruhe.de





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