© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 46/20 / 06. November 2020

Editorial
Entscheidungen warten nicht
Dieter Stein

Die EU, der Internationale Währungsfonds und auch die Bundesregierung haben die Geldschleusen weiter geöffnet denn je. Wird der Euro diese Nagelprobe bestehen? Der Degussa-Chef Markus Krall warnt in unserem Interview, der Euro werde spätestens 2023 von heftiger Inflation erfaßt werden und diese könnte ihn verzehren.

Ist dieses Szenario noch abwendbar? Unter Volkswirtschaftlern wird derzeit gern eine Alternative zum Gelddrucken durchgerechnet. Euro-Staaten könnten einander Schulden in der Höhe ihres Anteils an der Wirtschaftskraft des Euro-Raumes erlassen. Doch dieser Weg birgt herbe Risiken für die Gläubiger, schreibt der Hamburger Ordinarius für Ordnungsökonomik Dirk Meyer. Denn die Schulden des Einen sind die Forderungen des Anderen.

Zerrieben zwischen den Polen derer, die zuwenig haben, und derer, denen viel gehört, wird der Mittelstand. Er trägt weiterhin den Staat und wird mehr und mehr durch Steuern und Staatsabgaben belastet, während Reiche oft so viel zahlen können, um auch große Vermögen in Steuerschlupflöchern verschwinden zu lassen.

Der Kleinanleger und der deutsche Sparer müssen dann zusehen, wo sie bleiben. Die Freiheit auf dem Aktienmarkt hingegen sei so groß wie nie, findet der seit 20 Jahren an der Börse erfolgreiche Investor Markus Elsässer. 

Eine spannende Lektüre wünscht Ihnen