© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 47/20 / 13. November 2020

Zeitschriftenkritik: Mitteilungsblatt der Priesterbruderschaft St. Pius X.
Den Glauben weitertragen
Werner Olles

Die aktuelle Ausgabe (November 2020) des Informationsorgans des deutschen Distrikts der Priesterbruderschaft St. Pius X. steht ganz im Zeichen ihres Gründungsjubiläums. „Vor genau 50 Jahren, am 1. November 1970, erteilte Bischof François Charrièrre von Freiburg in der Schweiz den Statuten unserer Priesterbruderschaft St. Pius X. die kirchliche Anerkennung“, schreibt der Distriktobere Pater Stefan Pfluger in seinem Vorwort. Aus bescheidenen Anfängen habe sich ein großes Werk gebildet, das die ganze Welt umfasse. So hat die FSSPX (Fraternitas Sacerdotalis Sancti Pii Decimi) inzwischen 198 Häuser in 33 Ländern, 675 Priester, 165 Ordensbrüder, über 200 Ordensschwestern und 74 Oblatinnen. Daneben gibt es 20 Exerzitienhäuser und fast 100 Schulen. Als Herzstück gelten die sechs Priesterseminare, in denen sich zur Zeit 206 Seminaristen auf ihr Priestertum vorbereiten. Den gläubigen Laien steht ein von Erzbischof Lefebvre, dem Gründer der FSSPX, angegliederter „Dritter Orden“ offen, dessen Mitglieder ihren Beitrag an Gebeten und Opfern leisten.

Über tausend Priester, Brüder, Seminaristen, Ordensschwestern und Gläubige nahmen Ende September in Econe an der Zeremonie teil, mit der der 50. Jahrestag der Eröffnung des dort befindlichen Seminars St. Pius X. gefeiert wurde. Dabei wurde der Leichnam von Erzbischof Lefebvre in die Krypta der Kirche überführt. Am Ende der Beisetzung versammelten sich alle am Fuße des neuen Grabes, um dem Gründer der FSSPX zu danken, der nach den modernistischen und liberalistischen Verwerfungen und Verfälschungen des katholischen Glaubens seit dem Zweiten Vatikanum gegen alle Widerstände die Ehre der heiligen Kirche verteidigte. Sie konnten auch das eingravierte Motto aus dem ersten Brief an die Korinther lesen, welches das Priesterleben des Erzbischofs zusammenfaßt und auf seinen Wunsch den Grabstein schmücken sollte: „Tradidi quod et accepi“ („Ich habe weitergegeben, was ich empfangen habe“, 1 Kor. 15,3). Bischof Fellay erinnerte in seiner Predigt daran, daß das Jubiläum eigentlich in Lourdes gefeiert werden sollte, aber wegen der Corona-Maßnahmen nur bescheiden begangen werden konnte. Mit der Umbettung der sterblichen Überreste ihres Gründers soll nun auch dessen Grab leichter für die Gläubigen zugänglich gemacht werden.

Der Generalobere Pater Davide Pagliarani beschreibt in einem Interview, wie die FSSPX von einem „französischen Phänomen“ zu einer weitweiten Gemeinschaft wurde. Aktuell wolle man dort, wo man schon präsent sei, tiefere Wurzeln schlagen, um noch stärkere Gemeinschaften zu haben. Wichtig sei, daß die FSSPX weiter ihre Ziele verfolge: die Wahrung des katholischen Priestertums, die Tradition der Kirche und den Mitgliedern zu helfen, „nicht der Lauheit zu verfallen und Zugeständnisse an den Zeitgeist zu machen“. Dazu gehöre auch, die jüngsten Lehren von Papst Franziskus zu kritisieren.

Kontakt: Priesterbruderschaft St. Pius X. , Stuttgarter Straße 24, 70469 Stuttgart. Das Mitteilungsblatt erscheint monatlich und ist kostenlos.

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