© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 47/20 / 13. November 2020

CD-Kritik: Armored Saint – Punching the Sky
Himmelsstürmer
Alexander Graf

Wer weiß, wie die Geschichte des Heavy Metals verlaufen wäre, hätte sich John Bush 1983 Metallica angeschlossen? Doch der US-Sänger schlug das wiederholte Angebot aus und blieb seinen Kollegen der von ihm mitbegründeten Band Armored Saint treu, mit denen er aufgewachsen war. Vierzig Jahre später und nach einer Reunion legen Armored Saint mit „Punching the Sky“ nun ein weiteres Album vor, das traditionellen Heavy Metal amerikanischer Prägung bietet. 

Das erste Lied des Quintetts „Standing on the Shoulders of Giants“ geht mit seinem eingängigen Refrain gleich ins Ohr und verläßt es so schnell auch nicht mehr. Es ist das definitiv stärkste Stück des Albums. Danach fällt das Niveau der Platte zunächst jedoch etwas ab. Allerdings liegt die Meßlatte nach dem starken Start sehr hoch. 

Dabei sind auch die anderen Kompositionen beileibe nicht schlecht. „Missile to Gun“ überzeugt mit einem nach Punkrock klingendem Riff. Mit „Fly in the Ointment“ wartet die Band aus Los Angeles dazu mit einer Metal-Ballade auf, die sich vor ähnlichen Stücken von Metallica oder Panteras „Cemetery Gates“ nicht verstecken muß. Das Albumfinale „Never You Fret“ ist mit seinem treibenden Riff ein klassischer Rausschmeißer. Besonders hervorzuheben ist an „Punching the Sky“ die kraftvolle Stimme von Bush. 

Armored Saint Punching the Sky Metal Blade Records, 2020  www.metalblade.com