© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 48/20 / 20. November 2020

Meldungen

Schwert aus Bronzezeit nur für Zeremonien

PRAG. Beim Pilzesuchen stieß der Tscheche Roman Novák in der Nähe des nordmährischen Städtchens Jeseník (Freiwaldau) auf ein gut erhaltenes, 3.300 Jahre altes Bronzeschwert mit markantem achteckigen Griff und übergab dieses den örtlichen Behörden. Bislang hat man in der während der Bronzezeit recht dünn besiedelten Region im Altvatergebirge nur eine Waffe ähnlicher Machart gefunden – vergleichbare Schwerter kennt man eher aus Norddeutschland. Dazu kommt eine weitere Besonderheit des Artefakts, von der Jirí Juchelka, Abteilungsleiter für Archäologie am Schlesischen Landesmuseum in Opava (Troppau), nach ersten Röntgenuntersuchungen berichtete: Das im Gußverfahren hergestellte Schwert weist grobe Materialfehler im Inneren der Klinge auf, was nahelegt, daß es niemals als Waffe, sondern nur zu zeremoniellen Zwecken benutzt wurde (Meldung von Radio Prague International vom 3. November 2020). Nun sollen am vor der Öffentlichkeit geheimgehaltenen Fundort systematische Grabungen stattfinden. (ts)

 www.english.radio.cz





Rassismusforschung: Weiße Frauen im Visier

BOCHUM. Bei ihrer beflissenen Suche nach weiteren Feindbildern nichtschwarzer Art haben die universitären Vordenker der Black-Lives-Matter-Bewegung nun auch die jungen weißen Frauen entdeckt, denen sie einen ähnlich bösartigen Rassismus unterstellen wie den alten weißen Männern. Davon zeugt beispielsweise die Studie „Massive Resistance and Southern Womanhood“ der Junior-Professorin Rebecca Brückmann von der Ruhr-Universität Bochum. Hierin werden die Proteste weißer Bürger gegen die Aufhebung der Rassentrennung an den öffentlichen Schulen in den Südstaaten der USA wie beispielsweise in Little Rock (Arkansas) während der 1950er und 1960er Jahre thematisiert, in deren Verlauf weibliche Protagonisten eine maßgebliche Rolle gespielt haben sollen (Mitteilung der RUB vom 28. Oktober 2020). Dabei legt Brückmann großen Wert darauf, die Frauen des „segregationistischen Basisaktivismus“ nicht als „Cheerleader“ für ihre Männer zu charakterisieren, sondern als eigenständige Akteurinnen auf dem Spielfeld eines genuin femininen Rassismus. (ts)

 www.news.rub.de





Erste Sätze

Also, es fängt damit an, daß ich bei Fisch-Gosch in List auf Sylt stehe und ein Jever aus der Flasche trinke.

Christian Kracht: Faserland. Roman, Köln 1995





Historisches Kalenderblatt

23. November 1870: Mit dem Beitritt der Königreiche Bayern und Würt-temberg, der Großherzogtümer Baden und Hessen zum Norddeutschen Bund wird in den „Novemberverträgen“ die Einigung zum Deutschen Reich staatsrechtlich eingeleitet.