© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 49/20 / 27. November 2020

Lesereinspruch

Voreilig wie die anderen

Zum Schwerpunktthema: „Kater nach dem Sieg“ (JF 47/20)

Es befremdet mich schon sehr, in Ihrer Zeitung diese Überschrift zu lesen. Zum einem, da die Wahl zu diesem Zeitpunkt noch nicht beendet ist und deshalb noch kein Sieger feststeht, und zum anderen, daß an dieser Stelle kein Wort über die mittlerweile bekanntgewordenen Betrügereien verloren wird. Selbst das Fragezeichen hinter der Überschrift fehlt, das aussagen würde, es ist noch alles offen! Diese Vorgehensweise kannte ich bisher nur aus der „Lückenpresse“, die sich durch Weglassen wichtiger Kriterien auszeichnet. Seit Wochen beobachten wir nun das Szenario. Und das angesichts des fragwürdigen demokratischen Kandidaten Joe Biden, den Ihr Interviewpartner, Professor Fred Siegel, als korrupten Politiker ansieht. Erpressung wäre ja nicht neu, siehe die Anklage aus der Ukraine gegen die Bidens. Wo ist der Mut geblieben, mit dem die JF sich sonst auszeichnete und auch unbequeme Themen anschnitt? Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es keine offizielle Bekanntgabe eines neuen Präsidenten der USA. Ich habe das Gefühl, ein Mainstreamblatt zu lesen, schade.

Renate Frodermann/Manfred Heins, Henstedt-Ulzburg