© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 49/20 / 27. November 2020

CD-Kritik: Ghoultown – Curse of Eldorado
Gringos
Alexander Graf

Ghoultown klingen, als machten sie die Filmmusik für einen Western-Horrorfilm. Die 1999 gegründete Band aus Texas verbindet auch auf ihrem achten Album „Curse of Eldorado“ wieder Rockmusik mit Country-Melodien und Trompetenklängen. Die ungewöhnlichen Bestandteile kombinieren die Musiker zu einem eigenwilligen, aber überzeugenden Klangerlebnis. Das Ganze hört sich an, als würde Johnny Cash mit elektrischer Gitarre in der Hand über Horror-Themen singen. 

Titel wie „Bullets Don’t Argue“ lassen spätestens im Refrain mit „take me, dead or alive“ an Gesetzlose auf der Flucht vor dem Sheriff und Pistolenduelle vor dem Saloon denken. Bei diesem und anderen Stücken definieren galoppierende Gitarren und prägnante Melodien den Sound der Nummern. Die gezielt eingesetzte Trompete verleiht ihnen einen unverwechselbaren Klang und verströmt bisweilen mexikanisches Flair. 

Die Band, die ihre Musik selbst als „Hellbilly Horror Cowpunk“ bezeichnet, beherrscht auch gefühlvolle Balladen. „Trail of the Snake“ ist dafür ein überzeugender Beleg. Auch „Running from the Sun“ zeigt Ghoultown von der ruhigeren Seite, bis das Stück zum Ende hin eskaliert. „Curse of Eldorado“ ist ein überzeugendes Album einer Band, die ihren ganz eigenen Stil gefunden hat und durchzieht. 

Ghoultown Curse of Eldorado Angry Planet Records, 2020  www.ghoultown.com