Manchmal kann der Flügelschlag eines Schmetterlings einen Wirbelsturm entfachen. Und manchmal reicht die kleine Handgelenksbewegung eines fröstelnden Kollegen, um die heile Welt der JF-Redaktion aus dem Gleichgewicht zu bringen. Die Drehung am Heizungsregler zog zuerst ein sanftes metallisches Klopfen nach sich, das sich aber rasch zu einem Dong-Dong-Dong-Stakkato über sämtliche Heizkörper der Etage ausweitete. Mitunter wirkte es, als spielten 22 Preßlufthämmer mit einer riesigen Eisenkugel Fußball. Da das Abdrehen des Heizkörpers nur kurzzeitig für Entspannung an der Lärmfront sorgte, war bald klar: Hier müssen Profis ran. Die Ankündigung, daß während der Wartungsarbeiten die Heizung für zwei Tage vollständig ausgestellt bleiben müsse, führte dazu, daß sich der eine oder andere Kollege gemäß der Parole „Nur der Dumme friert“ vorsorglich mit arktistauglicher Kleidung ausgestattet in der Redaktion einfand. Es dauerte jedoch nicht lange, dann öffnete sich zuerst der Reißverschluß und danach das Fenster, so daß das milde, sonnige Herbstwetter Raum und Herzen wärmen konnte. Mittlerweile funktioniert die Heizung wieder einwandfrei. Wenn es nun noch Winter wird, steht ihrem Einsatz nichts mehr entgegen.