© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 51/20 / 11. Dezember 2020

Werden die Corona-Maßnahmen weiter verschärft?
Mehr Tübingen wagen
Peter Hahne

Jetzt nochmal die Zügel anziehen!“, so die Kanzlerin wieder mal. Ist das die Sprache einer Demokratie? Merkels Herrenchiemsee-Prinz fordert sogar noch härtere Maßnahmen. Um zugleich die Untertanen zu verspotten: Schlendrian sei eingekehrt. So verhöhnt man das Volk, um von eigenen eklatanten Fehlern abzulenken. Die gefährdetste Risikogruppe, unsere Alten, wurde erst im Dezember mit wirksamen FFP2-Masken versorgt – nach acht Monaten! Dagegen haben Restaurants auf eigene Kosten Hygienemaßnahmen ergriffen, könnten also geöffnet werden. Kosmetikstudios sind auf, Fitneßstudios nicht. Aktionismus in Techno-Geschwindigkeit. Schulen auf, Unis zu. Um diesen Irrsinn durchzusetzen braucht man Horror: „Jeden Tag ein Flugzeugabsturz“, sagt Söder.

Wir brauchen schnellstens die wahren Zahlen. Experten verschiedener Meinungen an einen Tisch, nicht nur Hof-Virologen. Wer starb „an“ und wer „mit“ Corona? Wie viele Tote gehen nicht auf Corona zurück, sondern auf die gespenstischen Gegenmaßnahmen? Bei uns gibt es einen Leuchtturm, grün regiert vom viel verspotteten Boris Palmer: Tübingen. Null Corona-Tote bei Ü75. Die Neckarstadt als Blaupause, und es gäbe frohe Weihnachten und keine Merkel-Söder-Drosten-Panik.






Peter Hahne war von 1999 bis 2010 stellvertretender Leiter des ZDF-Hauptstadtstudios. Von 2010 bis 2017 hatte er seine eigene Talkshow im Zweiten.