© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 51/20 / 11. Dezember 2020

Frisch gepresst

Polizei. Rechtsstaat, Ordnung und Sicherheit. Ein Rahmen, der Norbert Zerrs Leben über 20 Jahre bestimmte, die er als Polizist in Baden-Württemberg diente. Für den Hauptkommissar außer Dienst sei ein Gerechtigkeitsempfinden entscheidend gewesen für seine Berufswahl. Der Polizei allerdings prognostiziert er inzwischen „keine rosigen Aussichten“. Erfahrungen seiner Dienstzeit, die er in den achtziger Jahren begann, vergleicht Zerr mit Berichten von Kollegen, die immer noch die Uniform tragen. Heute herrsche ein „reines Jobdenken“ vor, gepaart mit einer politisch forcierten „Gehirnwäsche in Richtung einer linksorientierten Ideologie“. Statistiken ersetzten kriminologische Arbeit und nutzten Politikern, um zu erklären, „wie sicher wir doch leben“. Tatsächlich sähen sich die Einsatzkräfte einer „abstumpfenden Gesellschaft“ gegenüber, wofür die Stuttgarter Krawallnacht nur beispielhaft stehe. Der medial unterstellte „latente Rassismus“ trüge sein Übriges zum moralischen Verfall der Polizei bei. Grünen-Politiker Boris Palmer mahnt im Vorwort, die Lebensrealität eines Polizisten kennenzulernen, die „zu lange außen vor gelassen“ worden sei. (hr)

Norbert Zerr: Polizei im Fadenkreuz. Innere Sicherheit auf Untergangskurs. Gerhard Hess Verlag, Bad Schussenried 2020, gebunden, 287 Seiten, 17,99 Euro





Notstandsland. Das neue Buch des Evolutionsbiologen und Physiologen Ulrich Kutschera vereint alles, was einen in der Merkel-Republik wiedergeborenen Heinrich Heine so lange um den Schlaf brächte, bis er sich wünschte, mit Zeitmaschine schleunigst wieder in sein vordemokratisch-biedermeierliches Deutschland zurückkehren zu dürfen. Auf solider Faktenbasis handelt Kutschera die Zustände im „Notstandsland BRD“ ab, die wesentlich von der CDU und Grüne wählenden „bürgerlichen Mitte“ zu verantworten sind. Kutschera läßt nichts aus, beschreibt das schier unfaßbare Ausmaß des allgegenwärtigen Elends: von der Schul- und Bildungsmisere über die mit rücksichtsloser Energie forcierte Politik der Masseneinwanderung und der davon ablenkenden Klimahysterie, vom Geburtennotstand und dem Massenaussterben im Gender-Germany bis zum meßbaren, an Umfragen und Wahlentscheidungen abzulesenden „Verfall des Denkvermögens“ und dem Schwinden politischer Urteilskraft. (dg)

Ulrich Kutschera: Klimawandel im Notstandsland. Biologische Realitäten widerlegen Politische Utopien, Amazon Media, Luxembourg 2020, 478 Seiten, Abbildungen, 24,90 Euro