© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 53/20 / 01/21 25. Dezember 2020

Meldungen

Corona: Impfgegner ohne Versicherungsschutz?

KÖLN. Der Ökonomieprofessor Michael Hüther hat vorgeschlagen, Impfverweigerern den Versicherungsschutz bei einer Corona-Erkrankung zu entziehen. „Das Bedenkliche an der Querdenker-Position ist nicht der Anspruch, unzweifelhaft recht zu haben, oder die Bereitschaft, sich selbst besonderen Risiken auszusetzen, sondern die willentliche Inkaufnahme der Schädigung anderer“, erklärte der Chef des arbeitgeberfinanzierten Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) im Handelsblatt. Um diese „negativen externen Effekte“ auszugleichen, könnte ihr gesetzlicher Versicherungsschutz im Falle einer Covid-19-Erkrankung entfallen. „Damit würden die Impfgegner nicht aus dem Gesundheitsschutz herausgenommen, sondern nur aus dessen solidarischer Finanzierung“, so der IW-Direktor. Das sei zwar eine Abkehr vom Solidarprinzip, aber dem stünde „das Schutzinteresse der Solidargemeinschaft vor übergebührlicher Inanspruchnahme entgegen“. (fis)

 www.iwkoeln.de





Totilas, das teuerste Dressurpferd, ist tot

MÜHLEN. Mit nur 20 Jahren verstarb am 14. Dezember der Popstar unter den Dressurpferden: Der Rappe Totilas überlebte trotz Not-OP eine Kolik nicht. Das teuerste Dressurpferd der Welt war ein Publikumsmagnet, aber nicht unumstritten. Seine Auftritte im Dressurviereck führten zu Diskussionen über den Reitsport. Kritiker mahnten, der schwarze Hengst zeige keinen natürlichen Bewegungsablauf. Totilas stammte von einem Trakehner und einem Niederländischen Warmblut ab. Edward Gal gewann mit ihm mehrere Welt- und Europameisterschaften. 2010 kaufte ihn der Ex-Springreiter Paul Schockemöhle für angeblich zehn Millionen Euro. An seine alten Erfolge konnte Totilas mit seinem neuen Reiter Matthias Rath allerdings nicht anknüpfen. (mec)

 schockemoehle.com





Die CO2-Kapazität der Ozeane künstlich erhöhen

KIEL. Katja Matthes, die jahrelang die Sonnenfleckenaktivität erforschte und nun Leiterin des Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung (Geomar) ist, mag klare Ansagen: „Wir müssen den Treib­hausgasausstoß reduzieren“, erklärte die 45jährige Meteorologin im Regionalblatt Schleswig-Holstein am Wochenende. Deswegen sollten nun alkalische Mineralien, etwa Gesteinsmehl, im Meerwasser gelöst werden, um den pH-Wert zu erhöhen und so die CO2-Aufnahmekapazität der Ozeane zu steigern. Viel weniger „klar“ seien hingegen noch die Konsequenzen dieses Verfahrens für Meeresfauna: Diese seien leider „noch nicht ausreichend erforscht“. Gewiß sei bisher nur, daß stark angegriffene Korallenriffe durch Zugabe von Kalk ins Meer die Chance zur Regenerierung bekämen. (ck)

 www.geomar.de





Erkenntnis

„Größere Mengen Alkohol schränken die Ausdauerleistung ein und beeinflussen den Hormonhaushalt. Auf die Kraftfähigkeit lassen sich hingegen keine so starken Auswirkungen feststellen.“

Jonathan Häußer, Arzt für Orthopädie und Unfallchirurgie am LANS Medicum in Hamburg