© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 02/21 / 08. Januar 2021

CD-Kritik: Sodom – Genesis XIX
Ruhrpott-Ikonen
Alexander Graf

Schönes bleibt“ war lange Zeit das Motto des Radiosenders WDR 4. Ähnliches mag der Anhänger harter Gitarrenklänge denken, wenn die Ruhrpott-Metaller von Sodom wieder eine Platte veröffentlichen. Mit „Genesis XIX“ legen Bandchef Thomas „Tom Angelripper“ Such und seine Truppe mittlerweile das 16. Studioalbum vor. 

Die zwölf Stücke donnern wie gewohnt ordentlich los, und eigentlich könnte damit schon alles gesagt sein. Doch hier und da lassen einige Details aufhorchen. Manche Passagen klingen unverkennbar nach Slayer, den Übervätern des Thrash Metals. Wieder andere brechen mit auch für Sodom-Verhältnisse besonders aggressivem Schlagzeugspiel über den Hörer herein. 

Für etwas medialen Wirbel sorgte im Dezember der Titel „Nicht mehr mein Land“. Ein Kritiker des Neuen Deutschland warf der Band deswegen vor, sie biedere sich „bei den Rechten“ an. Doch das kümmert Frontmann Such nicht weiter. Der passionierte Altbiertrinker und Jäger geht mit Sodom seit rund 40 Jahren seinen Weg. Da läßt man sich von etwas Kritik nicht aus der Ruhe bringen. 

Mit „Sodom and Gomorrha“ und „Friendly Fire“ fräsen sich zwei Stücke gleich beim ersten Durchhören fest, und auch der Rest des Albums bietet Sodom in Reinform, was nicht zuletzt am röhrenden Gesang liegt. Schönes bleibt eben.

Sodom Genesis XIX Steamhammer 2020 www.svp.de