© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 02/21 / 08. Januar 2021

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Reform der Stiftung Preußischer Kulturbesitz

BERLIN. Der Deutsche Kulturrat hat Vorschläge zur anstehenden Reform der Stiftung Preußischer Kulturbesitz unterbreitet. Darin empfiehlt der Spitzenverband der Bundeskulturverbände unter anderem die Festlegung von klaren Zuständigkeiten der Führungspersonen, eine „hohe Autonomie“ der einzelnen Einrichtungen, eine stärkere Dienstleistungs- und Nutzerorientierung sowie eine „agile und serviceorientierte“ Verwaltung. Außerdem sollen künftig nur noch der Bund und das Land Berlin – statt wie bisher alle 16 Bundesländer – dem Stiftungsrat angehören. (tha)





Dänemark: Gottesdienst nur in Landessprache

KOPENHAGEN. In Dänemark sorgt ein Gesetzesvorhaben für Wirbel. Demnach will die sozialdemokratische Regierung von Ministerpräsidentin Mette Frederiksen Religionsgemeinschaften verpflichten, in Gottesdiensten nur noch die dänische Sprache zu verwenden. Wenn Geistliche der Landessprache nicht mächtig sind, sollen Predigten ins Dänische übersetzt und öffentlich zugänglich gemacht werden. Die Regierung will damit islamische Haßprediger besser kontrollieren, die auf arabisch verkündigen. Allerdings beträfe das Gesetz auch Minderheiten wie etwa die im Land lebenden Deutschen, Grönländer und Färinger (Bürger von den Färöern, einer Inselgruppe im Nordatlantik). Widerstand gibt es laut Medienberichten unter anderem in der (lutherischen) Dänischen Volkskirche und bei den deutschsprachigen Gemeinden des Landes. Die Bischöfin im Bistum Hadersleben, Marianne Christiansen, sieht in dem Vorhaben „die kalte Hand der Zensur“. Damit versuche der Staat, religiöses Leben zu kontrollieren und zu begrenzen, „insbesondere gegenüber dem Islam und anderen religiösen Minderheiten“. Die deutschsprachigen Gemeinden in Dänemark wollen ihre Gottesdienste weiterhin in ihrer Sprache feiern. Die Hauptpastorin der St.-Petri-Gemeinde in Kopenhagen, Rajah Scheepers, verwies gegenüber dem katholischen Online-Portal domradio.de darauf, daß in der Gemeinde seit nahezu 425 Jahren auf deutsch gepredigt werden dürfe. Es gehe dabei auch darum, das deutschsprachige Erbe der Reformation am Leben zu erhalten – in Liedern, Predigten und Gebeten. Betroffen wäre auch die deutsche Minderheit in Nordschleswig, die aus etwa 15.000 Bürgern besteht. Pastor Matthias Alpen (Hoyer/Lügumkloster) sagte laut einem Bericht der Tageszeitung Der Nordschleswiger, das Gesetzesvorhaben habe „erhebliche Verunsicherung ausgelöst“. Er begrüßte die Ankündigung der dänischen Kirchenministerin Joy Mogensen zu prüfen, ob Gottesdienste auf deutsch in Nordschleswig auch weiterhin ohne Übersetzung stattfinden können. (idea/JF)