© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 02/21 / 08. Januar 2021

Meldungen

Phönizier: Wichtige, aber unbeliebte Händler

ALICANTE. Zwischen 1000 und 600 v. Chr. dominierten die Phönizier den mediterranen Seehandel, obwohl sie selbst nur über ein relativ kleines Territorium in der Levante im Schatten der benachbarten Großreiche der Ägypter, Hethiter und Assyrer verfügten. Ihre Schiffahrtsrouten führten bis zur Küste der Iberischen Halbinsel, wo vor allem reiche Vorkommen an Metallerzen lockten. In diesem Zusammenhang legte das Seefahrervolk auch einige Stützpunkte an der Costa Blanca an, darunter den in Cabezo Pequeño del Estaño bei Guardamar del Segura. Hier entdeckten Archäologen der Universität Alicante unter Fernando Prados jetzt am Fuß der massiven Befestigungsmauern einen ebenso beeindruckenden Graben von drei Metern Tiefe und acht Metern Breite (Pressemitteilung der Universidad de Alicante vom 9. Dezember 2020). Nach Ansicht der Forscher zeugt die Anlage sowohl von der Wichtigkeit dieses Platzes für die Phönizier als auch von der Unbeliebtheit der Händler aus dem Osten bei den Einheimischen. (ts)

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Azteken: allzu tödliche „Kontinuitäten des Leben“

CIUDAD DE MEXICO. Die Azteken pflegten viele blutrünstige Rituale, wie die massenhafte Opferung von Menschen, welche jetzt freilich von einigen Kulturwissenschaftlern als „Identitätspraktiken zur Gewährleistung der Kontinuität des Lebens selbst“ verklärt werden. Ein archäologisches Zeugnis für die Mordorgien zur Zeit des Herrschers Ahuitzotl (1486–1502) ist die Plattform Huei Tzompantli am Fuße des „Großen Tempels“ in der aztekischen Hauptstadt Tenochtitlan, welcher den beiden Göttern Huitzilopochtli und Tlaloc geweiht war. Hier fanden Archäologen und Anthropologen im Rahmen des Urban Archeology Program des Instituto Nacional de Antropología e Historia (INAH) unter Jorge Gómez Valdez 603 Schädel von Personen, welche allesamt durch Enthauptung starben (Pressemitteilung des mexikanischen Secretaría de Cultura vom 17. Dezember 2020). Unter den Getöteten befanden sich dabei offensichtlich nicht nur in Gefangenschaft geratene feindliche Krieger, sondern auch Frauen und Kinder. (ts)

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Erste Sätze

Im Jahre 1528 bestellte sich Herzog Wilhelm IV. von Bayern eine Reihe von Historienbildern, die für sein neu errichtetes Lusthaus am Marstallhof gedacht waren.

Reinhart Koselleck: Vergangene Zukunft. Zur Semantik geschichtlicher Zeiten, Frankfurt am Main 1979





Historisches Kalenderblatt

13. Januar 1991: Truppen des sowjetischen Innenmi-nisteriums (Omon) putschen in Wilna vergeblich gegen die seit 1990 unabhängige Regierung Litauens. Bei Kämpfen um den Fernsehturm der Hauptstadt werden 14 Litauer getötet und über tausend verletzt.