© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 03/21 / 15. Januar 2021

Leserbriefe

Zum Schwerpunktthema: „Das große Impf-Desaster“, JF 2/21

Heilsame Verzögerung

Ich gehöre bei der Corona-Impfung zu den Skeptikern, da ich die von Bill Gates angeregten beschleunigten „teleskopierten“ Zulassungsverfahren gefährlich finde und Angst vor gravierenden Nebenwirkungen und/oder Spätfolgen eines überstürzt entwickelten Impfstoffes habe. Egal von welchem Hersteller dieser produziert wird. Und über eventuelle Langzeitfolgen ist bei einem ganz neuen Impfstoff natürlich ohnehin noch nichts bekannt. Die von Frau Merkel, Herrn Lauterbach und Konsorten erfolgreich in Panik versetzten Corona-Hysteriker fordern von uns Impfskeptikern Solidarität. Aber solange mir diese Ängste keiner nehmen kann, werde ich mich nicht impfen lassen und damit meine eigene Gesundheit aufs Spiel setzen. Vielleicht ist es aufgrund der unkalkulierbaren Nebenwirkungen sogar gut für uns, daß es in Deutschland mit dem Impfen gegen Corona nicht so recht vorangeht. Vielleicht ersparen uns genau diese Verzögerungen weiteres Unheil. Den Menschen, die sich impfen lassen wollen, empfehle ich jedoch dringend, sich vorher ausführlich mit ihrem Hausarzt zu beraten, zumindest wenn sie unter Allergien leiden.

Hans Wolfgang Schumacher, Düsseldorf






Zu: „Im Zeichen des Virus“ von Michael Paulwitz, JF 2/21

Tatsächlich eine Test-Pandemie

Die sogenannte Corona-Pandemie ist eine Test-Pandemie, aufgebaut auf einem von Drosten & Co. gemeinsam mit der WHO schnell gestrickten PCR-Test, den man zur Erzeugung der nötigen Panik weltweit den Regierungen „verkauft“ hat, bevor sie überhaupt begriffen haben, was los ist. Hätten sie sich an der Aussage von Kary Mullis, der für das PCR-Prinzip 1993 den Chemie-Nobelpreis erhielt, orientiert, daß dieser Test nie und nimmer zum Erkennen einer Infektion geeignet ist, dann hätten sie sich nicht von den massenhaften falsch-positiven Testergebnissen zum Glauben an eine katastrophale Pandemie verleiten lassen und durch sinnlose Quarantäne- und Lockdown-Anordnungen ihre Wirtschaft und das Leben von Millionen Menschen wahrhaft „nachhaltig“ zerstört. Auch nach dem im Regierungssinn „nachgebesserten“ Infektionsschutzgesetz kann kein positiver PCR-Test eine Sars-CoV-2–Infektion erkennen oder gar die Infektiosität der untersuchten Person feststellen. Das bedeutet: alle allein aufgrund eines positiven PCR-Tests verordneten Maßnahmen sind rechtswidrig. Aber was bedeutet in Merkel-Land noch Rechtsstaatlichkeit, solange sich die Schafe unter Kuratel so geborgen fühlen und von Politik und nahezu allen Medien dumm gehalten werden. Und die logische Fortsetzung der PCR-Irreführung wird die Impf-Irreführung. 

Prof. Dr.-Ing. Jürgen Althoff, St.Wendel






Zu: „50 Jahre Sendung mit der Maus“ von Dieter Stein, JF 2/21

Beschämende Kompensation

Die Zugewandtheit zur Nation hat einen Namen: Patriotismus. Und Patriotismus ist nicht nur eine Sache des Intellekts, sondern auch des Gefühls und des Herzens. Wie weit es mit der Zugewandtheit zur Nation ist, läßt sich auch daran erkennen, daß namhafte Politiker ein Verbot der schwarz-weiß-roten Farbe fordern. Das zeugt nicht nur von Geschichtsvergessenheit, sondern auch von verfehlter Geschichtspolitik und fehlendem Nationalbewußtsein. Unser Sozialstaat und unser Parteiensystem wurzeln im Kaiserreich, und die Bundesrepublik gäbe es nicht, wenn es 1871 nicht zur Reichsgründung gekommen wäre. Ja, peinlich, wie Dieter Stein sagt, daß in einer nationsvergessenen Zeit die „Sendung mit der Maus“ den beschämenden Verlust ausgleichen muß.

Prof. Dr. h.c. Konrad Zimmer, Königsberg i.Fr.




Deutschland, kurz vor der Rente

1871 kümmert den durchschnittlichen Deutschen und seinen (meist leider ebenfalls höchstens durchschnittlichen) Volksvertreter heute ungefähr so sehr wie die kurzlebige Herrschaft des zentralafrikanischen Kaisers Bokassa. Die allermeisten haben keinerlei historisches Bewußtsein mehr, und das ist auch so gewollt. Vor etwa zehn Jahren hat mich mein gymnasialer (!) Geschichtskurs einschließlich Geschichtslehrer (!) ausgelacht, weil ich sagte, daß ich am 18. Januar an die Reichsgründung dächte. Als einzig wichtiges und legitimes Objekt der kollektiven Erinnerung und Sinnstiftung gelten die Jahre zwischen 1933 und 1945, wobei auch im Hinblick auf diese Jahre oft nicht mehr als hohle Phrasen herauskommen. 

So wird unser Land etwa von einem Außenminister repräsentiert, der „wegen Auschwitz“ Politiker wurde, deshalb die Rückgabe von Raubkunst an andere Länder zur Chefsache erklärte – und bei der Rückgabe eines Werks an Italien im Schwarzhemd auftrat. Das Gedächtnis der Deutschen ist ja schon derart heruntergekommen, daß offenbar kaum jemand den Widerspruch zu bemerken scheint, wenn politische Positionen, die man vor 20 Jahren ohne weiteres vertreten und damit zu den „Guten“ gehören konnte, plötzlich ein Fall für den Verfassungsschutz sind. Dazu passen die Feierlichkeiten zum 60jährigen Bestehen der Bundesrepublik im Jahre 2009, die bei einem mir leider nicht mehr erinnerlichen öffentlich-rechtlichen Fernsehsender unter dem Motto standen: „60 Jahre Deutschland“.

Alexander Lauer, Metzingen




Keine Rechtsnachfolgerin

Dieter Stein irrt. Denn die Bundesrepublik ist mitnichten Rechtsnachfolgerin des im Jänner 1871 gegründeten Deutschen Reichs, sondern ebendieses. Das Bundesverfassungsgericht hat dazu glasklar Stellung bezogen und ausgeführt: „Es wird daran festgehalten (…), daß das Deutsche Reich den Zusammenbruch 1945 überdauert hat und weder mit der Kapitulation noch durch die Ausübung fremder Staatsgewalt in Deutschland durch die Alliierten noch später untergegangen ist; es besitzt nach wie vor Rechtsfähigkeit, ist allerdings als Gesamtstaat mangels Organisation nicht handlungsfähig. Die Bundesrepublik Deutschland ist nicht ‘Rechtsnachfolger’ des Deutschen Reiches, sondern als Staat identisch mit dem Staat ‘Deutsches Reich’“ (BVerfG vom 31. Juli 1973).

MMag. Erich Körner-Lakatos, Wien/Österreich






Zu: „‘Berlin hat die Spaltung mitprovoziert’“, im Gespräch mit Ján Carnogurský, JF 2/21

Den Hegemon einhegen

Am Ende des Interviews behauptet Moritz Schwarz, Putin sei „heute ein gefährlicher russischer Nationalist, der eingehegt werden muß“. Eingehegt ist gut. Der Mann, also Rußland, hat – abgesehen von den ehemaligen Sowjetrepubliken – nur eine Militärbasis außerhalb Rußlands, und zwar in Syrien. Die USA haben etwa 150, verteilt über die ganze Welt. Wer muß hier eingehegt werden?

Kaj Vogt, Freiberg






Zu: „Das Lachen des Jokers“ von Konstantin Fechter, JF 2/21

Präzise Darstellung

Meine Hochachtung dem Autor für seinen Essay – eine wunderbar präzise Zusammenfassung des aktuellen Irrsinns.

Florin Spataru, Worms






Zu: „Wo die Kirche wächst“ von Hinrich Rohbohm, JF 53/20–1/21

Neuer Papst Xi Jinping

Der Beitrag zur Lage des Christentums in China macht mich nachdenklich. Da expandiert das riesige Reich auf allen Gebieten und verfolgt doch die Anhänger jener Weltanschauung, die von der Ideologie der kommunistischen Partei abweicht, unerbittlich. Als praktizierender Katholik frage ich mich, wie Papst Franziskus über die rigide Behandlung der chinesischen Mitchristen denkt. Nun, im September war im Netz (www.katholisches.info) zu lesen von Kardinal Zen aus Hongkong, der eigens nach Rom reiste, um Franziskus über die aktuelle Bedrängnis der Kirche in seiner Heimat zu informieren. Vergeblich bat der greise Kardinal (88) um einen Gesprächstermin, dies über mehrere Tage, allein, der Papst hatte keine Zeit. 

Die wertvolle Darstellung in der JUNGEN FREIHEIT verdient eine Ergänzung um das Geheimabkommen (2018) zwischen Vatikan und Kommunistischer Partei Chinas. Besorgte Beobachter läßt das Abkommen, dessen Details geheim bleiben sollen, sich fürchten. Es beendet das seit den 1950ern bestehende Nebeneinander von Rom-treuer Kirche im Untergrund und der KP-gelenkten offiziellen Kirche. Jetzt beeinflußt mit römischem Plazet der chinesische Staat, der sich atheistisch versteht, vollends kirchliches Leben. US-Außenminister Pompeo wollte mit seinem Besuch im vergangenen Herbst den Papst auf diese Problematik hin sensibilisieren und wurde, wen wundert es, wieder ausgeladen. 

Dietmar Wilde, Kleinostheim






Zu: „‘Ein Persilschein für Stalin’“ von Oliver Busch, JF 53/20–1/21

Ehrlicher beurteilt von außen

Es ist immer wieder erstaunlich, daß ausländische Historiker den Schuldstolz vieler Politiker, in diesem Falle des Amateurhistorikers und Außenministers Heiko Maas, zurechtrücken müssen. Schon nach dem Ersten Weltkrieg schrieb Thomas Mann: „Die Tatsache besteht, daß die deutsche Selbstkritik schnöder, bösartiger, radikaler und gehässiger ist als die jeden anderen Volkes – eine schneidend ungerechte Art von Gerechtigkeit, eine zügellose, sympathielose, lieblose Herabsetzung des eigenen Landes nebst inbrünstiger, kritikloser Verehrung anderer (...)“. 

Historiker und Politiker unserer einstigen Gegner gehen heute sehr viel ehrlicher und anständiger mit der Geschichte um. So meinte der ehemalige amerikanische Botschafter in Deutschland, Vernon A. Walters: „Was ihr Deutschen braucht, ist mehr Selbstachtung und Patriotismus! Ihr habt das Recht darauf! Ihr seid ein großes Volk, das der Welt unermeßliche Kulturschätze geschenkt hat, Schätze der Wissenschaft und Kunst. Ihr habt in der Wehrmacht eine Armee gehabt, welche die Welt bewunderte.“ 

Es ist beschämend, wenn beispielsweise Professor David P. Calleo aus New York in seinem Buch „Legende und Wirklichkeit der deutschen Gefahr“ über seine deutschen Kollegen schreibt: „Sie scheinen eine Art perverses Vergnügen daran zu finden, ihrem eigenen Volk einzigartige Schlechtigkeiten zuzuschreiben, die es von der übrigen Menschheit abhebt.“ Ähnlich sieht es der israelische Militärhistoriker an der hebräischen Universität Jerusalem, Martin van Creveld, der bereits 2010 über die zunehmende Bedrohung der Meinungsfreiheit in den Ländern des Westens klagte, speziell über die exaltierte Politisierung der Wissenschaft und Forschung in Deutschland, wo die „höchsten Hürden für das freie Denken um den Nationalsozialismus und den Holocaust“ errichtet würden. Und der Philosoph Peter Koslowski fürchtete, Deutschlands Politiker seien nicht in der Lage, „eine große Nation wie Deutschland zu regieren“. Die Liste entsprechender Zitate aus aller Welt ließe sich leicht ergänzen. Als alter Soldat, der damals allerdings noch sehr jung war, bin ich auch dankbar, von dort ehrlicher beurteilt zu werden als im eigenen Land.

Gottfried Dyrssen, Aumühle






Zu: „Finanzielle Trendwende“ von Paul Leonhard, JF 51/20

Linkslastiges Erziehungsprojekt

Ja, da sind sie wieder, diese Sehrgutmenschen mit ihrem moralischen Narzißmus! Jahrelang interessierte sich keiner der üblichen Erregungsträger für die Käthe-Kollwitz-Gedenkstätte. Diese wurde ja immer aus dem Gemeindesäckel und dem Steuertopf finanziert. Und jetzt der große Aufschrei! Ja, die Basis hat den Kanal gestrichen voll, daß immer mehr Wunschträume sogenannter Kreativer auf ihre Kosten realisiert werden. Die Bereitschaft zur Finanzierung weiterer Luftschlösser (wie zum Beispiel Käthe-Kollwitz-Gedenkstätte, Moritzburger Kammermusikfestival usw.) durch den Gemeinderat hält sich bei einem knappen Haushalt in starken Grenzen. Und auch das Gejammer der SPD ist langsam unerträglich. Initiativen der CDU-Fraktion für eine längerfristige Finanzierung der Gedenkstätte bei der Landesregierung wurden von dieser vom Tisch gewischt. Immerhin ist der stellvertretende Ministerpräsident Sachsens, Herr Dulig, Einwohner von Moritzburg. Er hat hier seinen Wahlkreis und ist auch langjähriges Mitglied im Gemeinderat von Moritzburg gewesen. Auch der parteilose Bürgermeister von Moritzburg ist zur Wahl von der SPD aufgestellt worden, und die Leiterin der Käthe-Kollwitz-Gedenkstätte ist die Ehefrau des Bürgermeisters. Noch eine Bemerkung zur soziokulturellen und museumspädagogischen Arbeit der Gedenkstätte: Diese Arbeit wurde in den letzten Jahren nicht unbedingt von einem freiheitlichen und liberalen Geist getragen und reihte sich nahtlos in den Zeitgeist linkslastiger Erziehungsprojekte ein.

Gerald Bibas, Vize-Fraktionschef der CDU, Gemeinderat Moritzburg






Zu: „Ob es funktioniert, wissen wir nicht“, im Gespräch mit Stefan Hockertz, JF 52/20

Hochprozentiges Mißtrauen

Als promovierter Chemiker bin ich kein Fachmann auf dem Gebiet des Impfens mit mRNA-Impfstoffen. Einige Aussagen von Professor Hockertz im Interview klingen für einen Laien plausibel und bedenkenswert. Mißtrauisch wurde ich allerdings bei seiner Aussage, daß eine Schätzung aus den USA von 0,1 Prozent Todesfällen bei Impfungen (mit zu früh zugelassenen Impfstoffen) ausgehe, also 80.000 Tote bezogen auf die 80 Millionen Einwohner Deutschlands. „Während bei erprobten Vakzinen die Todesrate nur im Promille-Bereich liegt“. 0,1 Prozent ist 1 Promille. Die Todesrate von 80.000 Toten, absolut eine sehr große Todesfallzahl, wäre somit nicht außergewöhnlich, sondern mit jener von „erprobten Vakzinen“ vergleichbar. Welche Äußerungen von Professor Hockertz im Interview kann man jetzt noch glauben?

Dr. Rüger Schlund, Ludwigshafen