© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 04/21 / 22. Januar 2021

Christenverfolgung in der Welt nimmt zu
Kaum thematisiert
Helmut Matthies

Mehr als jeder sechste Christ wird weltweit diskriminiert oder gar verfolgt. Sind es 2016 schon 200 Millionen gewesen, so stieg ihre Zahl rasant auf mittlerweile 340 Millionen, berichtet der Weltverfolgungsindex 2021, den das Hilfswerk Open Doors am 13. Januar veröffentlichte. Obwohl keine Religion so diskriminiert wird wie die christliche, spielt das Drama in der Öffentlichkeit kaum eine Rolle. Dabei könnte die deutsche Politik einiges für verfolgte Christen tun. Beispielsweise Entwicklungshilfe nur dann gewähren, wenn die Religionsfreiheit strikt eingehalten wird und inhaftierte Christen freigelassen werden. 

Die Kirchen beschränken sich leider weithin darauf, an einem Sonntag im Jahr zum Gebet aufzurufen. Die EKD erhebt öfter ihre Stimme für diskriminierte Muslime und Juden als für ihre eigenen Glaubensgenossen. Von eingereisten islamischen Fanatikern werden wiederum jedes Jahr Hunderte von Übergriffen auf die wenigen Christen in Asylbewerberheimen registriert. Die AfD hatte unter anderem deshalb einen „Bundesbeauftragten zur Bekämpfung von Christenfeindlichkeit in Deutschland“ beantragt. Doch auch in diesem Fall stimmte selbst die CDU/CSU dagegen. Damit unterblieb aus parteitaktischen Gründen ein Zeichen der Solidarität für christliche Flüchtlinge. Schade!






Helmut Matthies war bis 2017 Leiter der Evangelischen Nachrichtenagentur idea.