Anfang der Woche besuchte der deutsche Außenminister Heiko Maas seinen türkischen Amtskollegen Mevlüt Cavusoglu in Ankara, um die zuletzt frostigen Verhältnisse etwas aufzutauen. Wie üblich präsentieren sich die Akteure dabei zum gemeinsamen Foto mit ihren Flaggen im Hintergrund.

Wer die Berichterstattung der Deutschen Welle über den Staatsbesuch verfolgte, wurde aber spätestens stutzig, wenn er auch deren türkischsprachiges Angebot zu Rate zog. Dort standen die beiden Außenminister und lächelten den Zuschauer an. Für den deutschsprachigen Artikel entschied man sich aber für das Foto mit Mund-Nasen-Schutz an exakt der gleichen Stelle und im selben Abstand zueinander. Nun stellt sich die Frage, warum überhaupt Fotos mit „Corona“-Maske angefertigt wurden, wenn die Protagonisten auch ohne auftreten können – der Betrachter ist in beiden Fällen nicht ansteckungsgefährdet. Selbst das Auswärtige Amt konnte auf JF-Anfrage keine schlüssige Antwort darauf geben. Warum man deutschen Mediennutzern nur ein Masken-Foto, den türkischen aber das freie Antlitz zumutet, obwohl derzeit auch in der Türkei ähnliche Maskenverpflichtungen herrschen, wäre die nächste Frage. Aber vielleicht rüttelte diese zu sehr an der Räson im Staat der „Bahnsteigkartenlöser“ (Lenin).