© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 05/21 / 29. Januar 2021

Meldungen

Corona: Eventbranche sieht „dramatische Lage“

HAMBURG. Deutsche Event-Verband beklagt, wie sehr die Kultur- und Veranstaltungsbranche unter den monatelangen Restriktionen leidet. Laut einer Umfrage des Dachverbandes erzielten die befragten Unternehmen einen durchschnittlichen Umsatzrückgang von 77,25 Prozent im Vergleich zum Jahr 2019 vor der Pandemie. Viele Betriebe bangten „mit jedem Tag um ihre Existenz“, versuchten aber weiterhin, sich „mit Nebenjobs, dem Verkauf ihres Equipments oder durch private Rücklagen über Wasser zu halten“, hieß es in einer Mitteilung am Freitag voriger Woche. Bei Fragen zu den wirtschaftlichen Hilfen des Staates sei deutlich geworden, daß die Effizienz und Akzeptanz zunehmend verlorengehe. Während am Anfang der Pandemie noch 84,1 Prozent der Befragten die Corona-Soforthilfe beantragten und diese mit immerhin 39,19 Prozent als „sehr gut oder gut hilfreich“ bewerteten, nahmen die Anträge bei der Soforthilfe I und II deutlich ab. So sei die Überbrückungshilfe I noch von 54,8 Prozent der befragten Unternehmen beantragt worden, die Überbrückungshilfe II sogar nur noch von 49,3 Prozent. Die Gründe dafür seien vielschichtig. „Während sich für einige Unternehmen und insbesondere für die Soloselbständigen die aufwendige Antragstellung aufgrund geringer Fixkosten gar nicht erst lohnte oder sie gar nicht antragsberechtigt waren, scheinen für andere die Hürden und die komplexen Anforderungen einfach zu hoch“, so der Event-Verband. „Wenn  selbst Steuerbüros mit den Anträgen und vielen nachträglichen Änderungen teilweise überfordert sind, dann läuft hier etwas ganz Grundsätzliches schief“, sagte der Vorstandsvorsitzende Borhen Azzouz. Die Interessenvertretung fordert, daß die Überbrückungshilfen „endlich fairer, unbürokratischer und vereinfacht“ sowie schneller ausgezahlt werden müßten. An der Umfrage nahmen nach Angaben des Event-Verbandes knapp 600 Unternehmen teil. (tha)





Berliner Staatsbibliothek digital wiedereröffnet

BERLIN. Die Berliner Staatsbibliothek Unter den Linden ist – zunächst nur digital – wiedereröffnet worden. Das 1914 von Kaiser Wilhelm II. eingeweihte Gebäude war seit 2005 bei laufendem Betrieb für 470 Millionen Euro grundsaniert worden. Die Festansprache hielt am Montag dieser Woche Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble. Dabei würdigte er unter anderem die Rolle von Bibliotheken als „Gestalter der Digitalisierung“. Die Staatsbibliothek habe „einen großen Teil ihrer Schätze in einer eigenen Abteilung digitalisiert – und auf diese Weise für ein weltweites Publikum erschlossen“, sagte Schäuble. Der Stream von der digitalen Eröffnung bleibt auf Youtube abrufbar. (tha)