© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 05/21 / 29. Januar 2021

Meldungen

Corona: Feldexperiment für Atmosphärenforscher

WUHAN. Nach dem Auftreten von Sars-CoV-2 in Wuhan befand sich China vom 23. Januar bis zum 13. Februar 2020 in einem diktatorischen „Lockdown“. Da Verkehr und Produktion ruhten, war dieser Ausnahmezustand zugleich auch ein Feldexperiment zur Luftqualität. Erste Ergebnisse einer amerikanisch-chinesischen Forschergruppe belegen Reduktionen von Schwefel- (SO2) und Stickstoffdioxid (NO2) sowie der Aerosolteilchen zwischen 40 und 60 Prozent. Satellitenaufnahmen zeigen den im Vergleich mit 2018/19 erwarteten Rückgang bei NO2-Emissionen, der im zentralchinesischen Wuhan 93 Prozent betrug. Unerwartet war die erhöhte Schadstoffkonzentration in Nordchina. Das läge an der besonderen Wettersituation dort, was beweise, daß atmosphärenchemische Prozesse an jeweilige meteorologische Bedingungen gekoppelt seien (Naturwissenschaftliche Rundschau, 12/20). (ck)

 naturwissenschaftliche-rundschau.de





Impfstoffe werden nicht ins Erbgut eingebaut

LEIPZIG. Forscher an den Fraunhofer-Instituten für Immunologie (IZI Leipzig) und Produktionsanlagen (IPK Berlin) hinterfragen die Massenproduktion von mRNA-Impfstoffen. Zentrale Fragen zu der dabei eingesetzten Boten-Ribonukleinsäure-Technologie sind für den IZI-Virologen Sebastian Ulbert noch nicht beantwortet: Wann und wie oft müssen die Corona-Impfungen aufgefrischt werden? Schützt das Vakzin vor der Virus-Weitergabe? Klar sei hingegen, daß alle Impfstoffe bei Menschen ab 60 Jahren weniger gut anschlagen, weil deren Immunsystem nicht mehr so effizient funktioniere. Klar sei aber, wie IPK-Kollege Christoph Hein betont, daß die synthetische mRNA – etwa von den Anbietern Biontec/Pfizer oder NIAID/Moderna – nicht in das menschliche Erbgut eingebaut werde (Fraunhofer Magazin, 4/20). (dm)

 izi.fraunhofer.de





Bundesregierung erreicht „Wildnis“-Vorgaben nicht

POTSDAM. Bis 2020 wollten die verschiedenen Merkel-Kabinette im Bundesgebiet „zwei Prozent Wildnis“ schaffen. Erreicht wurden nur 0,6 Prozent, moniert die Zoologische Gesellschaft Frankfurt (ZGF). Das könne wegen der ambitionierten „Klimaziele“ nur ein Anfang sein, da Wildnisgebiete die zunehmenden Extremwetterereignisse abpuffern könnten. Gelobt wird die Stiftung Naturlandschaften Brandenburg. Die habe, auch mit Hilfe privater Mäzene, knapp 14.000 Hektar Wildnisfläche in ihren Besitz gebracht. Dabei handele es sich um Segmente ehemaliger Truppenübungsplätze bei Jüterbog. Eine Kamerafalle dokumentiere auf einem neu erworbenen Terrain sogar ein Wolfsrudel mit fünf Welpen (Gorilla, 3/20). (ft)

 stiftung-nlb.de





Erkenntnis

„Um hoch angereichertes Uran fürs Militär unbrauchbar zu machen, kann man es mit schwach angereichertem mischen, um AKW-Brennstäbe herzustellen. Bei Plutonium ist die einfachste Option eine direkte Endlagerung.“

Malte Göttsche, Professor für Nukleare Verifikation an der RWTH Aachen