© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 07/21 / 12. Februar 2021

Zitate

„Der offene Kampf begann bei uns eigentlich mit der Migrationskrise im Jahr 2015. Damals hat sich eine ideologische Elite vor die mächtigen wirtschaftlichen Stakeholder geschoben und eine ‘offene Gesellschaft’ gefordert, die nun tolerant und integrativ mit den Flüchtlingsströmen umgehen sollte. Gerade in der Wirtschaft sind diese Leute aus dem linksgrünen politischen Spektrum auf offene Ohren gestoßen. Denn hier gab es einen Bedarf an günstigen Arbeitskräften, der immer weniger gedeckt wurde. Eine breit aufgestellte Phalanx von NGOs, ebenfalls aus dem linken und dem ökologischen sowie kirchlichen und caritativen Bereich stützte dieses neue ideologisch-wirtschaftliche Joint-Venture.“

Sönke Paulsen, Herausgeber des „Héralt“-Magazins, auf dem Blog „Reitschuster.de“ am 3. Februar





„Wir genießen außerordentliche Freiheiten. Und trotzdem verhalten sich die Menschen nicht so. Sie verhalten sich zunehmend wie Bürger eines totalitären Regimes. Diese Leute schreiben mir täglich. Sie geben zu, daß sie sich bei der Arbeit oder vor Freunden selbst zensieren, daß sie dem sozialen Druck nachgeben, den richtigen Hashtag zu tweeten, oder daß sie Parolen nachplappern, an die sie selbst nicht glauben, um ihre Lebensgrundlage zu schützen. (…) Wenn plötzlich unsagbar wird, was kurz zuvor noch dem gesunden Menschenverstand entsprach, dann entscheiden sich Menschen verständlicherweise, lieber nichts zu sagen.“

Bari Weiss, frühere Meinungsredakteurin der „New York Times“, in der „Welt“ am 4. Februar





„Oligarchen des Westens kommen lässig und teddybärhaft daher, und das Faszinierende ist: Die progressive Linke liegt diesen Raubtierkapitalisten zu Füßen. (…) Während in Rußland Präsident Putin seine Oligarchen mundtot machen kann, können im Westen die Oligarchen den Präsidenten mundtot machen.“

Markus Vahlefeld, Philosoph, auf „Achgut.com“ am 4. Februar





„Früher machte man Fehler. Heute hat man Learnings. Kein Treffen (Entschuldigung, äh: sorry, ‘Meeting’, ‘Get-together’, ‘Townhall’ oder wenigstens ‘Kick-off’), das noch ohne Learnings auskommt. (…) Es geht darum, daß dieses Neue als Geschäftssprache 2.0 Bildung suggerieren soll, Internationalität und die Zugehörigkeit zu einer Leistungssonderklasse. Es steht also letztlich für eine vielleicht doch sehr elitäre Ausgrenzung von Leuten, die einfach nicht schnell genug bei #clubhouse über die neuesten Apple-Gadgets oder Leadership-Tools diskutieren.“

Thomas Tuma, Kolumnist, im „Handelsblatt“ vom 5. Februar





„Es hat sich an den Universitäten (...) ein linker Mainstream durchgesetzt. Militante Studentengruppen vertreten zudem ihre klassische antifaschistische Neigung nicht mehr nur auf der Straße, sondern auch im universitären Bereich. Sie sind der Meinung, die Gefahr komme heutzutage nur von rechts. Und rechts ist alles, was jenseits ihrer selbst definierten ideologischen Markierung liegt und nicht dem vorherrschenden linken Mainstream entspricht.“

Ulrike Ackermann, Politologin und Freiheitsforscherin, in der „Neuen Zürcher Zeitung“ vom 8. Februar