© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 07/21 / 12. Februar 2021

Meldungen

„Mathe-Gen“ in zwei Hirnbereichen entdeckt

LEIPZIG. Ob jemand eine Mathe-Begabung hat, hängt nicht nur vom sozialen Umfeld und der Erziehung, sondern wesentlich von seinen Genen ab. Deshalb kommt mathematisches Talent gehäuft in bestimmten Familien vor. Unklar war Neurologen bislang, welche Erbanlagen diese Fähigkeit verleihen. Jetzt hat ein Team des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften durch Genanalysen bei 178 Kindern das „Mathe-Gen“ identifiziert. Hirnscans enthüllen, daß dieses Robo1-Gen seinen Trägern schon im Kindergartenalter mehr graue, für die Zahlenverarbeitung wichtige Hirnsubstanz in zwei Arealen im hinteren rechten Scheitelbereich verleiht. Probanden, die dort über mehr „graue Zellen“ verfügten, schnitten als Jugendliche besser in standardisierten Tests ab. Bis zu einem Fünftel der mathematischen Fähigkeiten könnten durch dieses Gen erklärt werden, das bereits im Mutterleib das Wachstum von Neuronen in den Hirnarealen des Scheitelbereichs stimuliert (Bild der Wissenschaft, 1/21).

 www.cbs.mpg.de





Bioenergie bedroht letzte Waldwildnis-Gebiete

BERLIN. Erneuerbare Energie ist nicht immer ein Segen für die Umwelt. So gilt Biomasse aus der Forstwirtschaft zwar als eine „kohlenstoffneutrale“ Lösung für das Klimaproblem und wird daher nach EU-Recht massiv gefördert. Tatsächlich schafft diese Bioenergie neue Umweltprobleme, wenn die Subventionen eine Intensivierung der Holzwirtschaft vorantreiben. So werden derzeit in den slowakischen, ukrainischen und rumänischen Karpaten, wo es die letzten artenreichen Waldwildnis-Gebiete Europas gibt, sogar Naturwälder abgeholzt, um dort Monokulturen aufzuforsten, aus denen der Bedarf an Bioenergie gedeckt werden soll. Dagegen macht jetzt ein Bündnis von 80 Umweltorganisationen mit der Petition „Die EU muß Wälder schützen, statt sie für die Energiegewinnung zu verbrennen!“ mobil, die bislang 91.000 Unterstützer hat (Gorilla, 3/20). (ft)

 wemove.eu





Viele Haussperlinge, aber nur wenige Grünfinke

HILPOLTSTEIN. Mehr als 236.000 Naturfreunde haben am zweiten Januar-Wochenende an der deutschlandweiten „Stunde der Wintervögel“ (JF 2/21) teilgenommen. Wie der Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) mitteilte, war das ein Plus von 65 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der LBV führt das auf den Corona-Lockdown zurück. Abgenommen haben dagegen die gemeldeten Vogelzahlen: 34,5 Vögel pro Garten bedeuten den zweitniedrigsten Wert seit Beginn der Aktion im Jahr 2011. Häufig sahen die Beobachter den Haussperling, selten den Grünfink. (pl)

 www.lbv.de





Erkenntnis

„Der Großteil der Mond-Regeln, die in den modernen Mondkalendern stehen, sind fast alle im 20. Jahrhundert erfunden worden und vorher überhaupt nicht historisch nachweisbar.“

Edgar Wunder, Wissenschaftler am Geographischen Institut der Ruhr-Universität Bochum