© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 08/21 / 19. Februar 2021

Debatten um den Islamismus in Frankreich
Vertrauen verspielt
Jürgen Liminski

Sechs bis sieben Millionen Muslime, 2.600 Moscheen, 1.600 vom Ausland bezahlte Prediger, geschätzte 17.000 islamistische Gefährder, täglich Angriffe auf Polizei oder Feuerwehr, Bedrohung von Lehrern auf der Straße und im Netz, immer wieder Gewaltszenen in den Vorstädten, und mehr als die Hälfte der muslimischen Jugendlichen zieht die Scharia den Gesetzen der Republik vor: Die islamistische Bedrohung wird in Frankreich den Wahlkampf in den nächsten 14 Monaten mitbestimmen. 

Das hat die Regierung Macron erkannt und versucht mit einem Gesetz über die Werte der laizistischen Republik Glaubwürdigkeit zu gewinnen. Aber es ist schon viel Vertrauen verspielt – abzulesen an den 48 Prozent für Marine Le Pen in den Umfragen für den zweiten Wahlgang gegen Macron. Sie weist immer wieder auf den evidenten Zusammenhang zwischen dem wachsenden islamischen Einfluß im Land und der Zuwanderung hin. Dem hat auch der um markige Worte nicht verlegene Innenminister Darmanin wenig entgegenzusetzen.

Alle wissen es: Kleinstädte wie Trappes gehören zu den rund 150 „eroberten Gebieten des Islam“ und durch Zuwanderung und Geburten werden es mehr. Ein Wahlsieg Le Pens ist nicht mehr ausgeschlossen. Denn wichtiger als Schulden oder Gesundheit ist den Franzosen die Sicherheit im eigenen Land. Da muß mehr passieren als eine Debatte um ein lückenhaftes Gesetz.