Ein Mord bringt einen Versicherungsdetektiv auf die Spur einer Verbrecherbande. Bei der Enthüllung der Vorgeschichte stößt er auf Habgier, Verrat und einen Raubüberfall. Robert Siodmaks „Rächer der Unterwelt“ („The Killers“, 1947) gilt als Klassiker der „Schwarzen Serie“. Burt Lancaster lieferte die beklemmende Studie eines Mannes mit düsterer Vergangenheit, der scheinbar gleichgültig auf seine Mörder wartet.

Ernest Hemingways Kurzgeschichte „The Killers“ diente Don Siegel 1964 für ein formal und inhaltlich eigenständiges „Remake“ unter dem Titel „Der Tod eines Killers“. Die Auftragsmörder Charlie (Lee Marvin) und Lee (Clu Gulager) sollen den Ex-Rennfahrer Johnny North (John Cassavetes) töten, der als Lehrer an einer Blindenschule arbeitet. Emotionslos führen sie den Mord aus, werden aber mißtrauisch, als dieser durch ein Telefonat kurz vor seiner Ermordung gewarnt wird, jedoch nicht versuchte zu fliehen. Sie gehen seiner Lebensgeschichte nach und entdecken, daß North bei einem Raubüberfall, der von einem gewissen Jack Browning (Ronald Reagan) geplant wurde, als Fluchtfahrer eingesetzt war. In Rückblenden erzählt der Film, daß North mit Brownings Freundin Sheila Farr (Angie Dickinson) ein Verhältnis hatte und von diesem ausgebootet wurde. Sheila forderte Browning nach dem Überfall auf, North umzubringen und mit der Beute zu verschwinden. So läßt North, der diesen Verrat nicht verwinden kann, seine Ermordung stoisch geschehen. Die Killer pressen aus Sheila die Information über den Verbleib der Beute heraus. Dabei kommt es zu einer Schießerei mit Browning …

Don Siegels packender Thriller ist eine meisterhaft inszenierte Reflexion über Gewalt, Verrat, Schuld und Sühne. Ronald Reagan hat seinen letzten Kinoauftritt, bevor er in die Politik ging. Als Bonus bietet das Mediabook ein Interview mit Regisseur Siegel.

Mediabook: Der Tod eines Killers. Koch Media 2021, Laufzeit 95 Minuten