© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 08/21 / 19. Februar 2021

EU-Politiker sparen bei der Forschungsförderung
Führende Zukunfts-Gefährder
(dg)

Das 750 Milliarden Euro teure Paket der EU-Forschungsförderung für die Periode 2021 bis 2027 ist nach Protesten noch einmal um 95 Milliarden Euro aufgestockt worden, um flexibler auf die Folgen der Corona-Pandemie reagieren zu können. Für den Umweltrechtler Kurt Deketelaere (Katholische Universität Leuven/Löwen), der seit 2009 als Generalsekretär an der Spitze der League of European Research Universities steht, einem Netzwerk von 23 forschungsstarken Universitäten in zwölf EU-Staaten, ist das immer noch nicht ausreichend. Zwar zeige damit auch die EU, daß sie ihre Corona-Lektion zu lernen beginne. Denn nie sei die gesellschaftliche Bedeutung von Universitäten und Forschung klarer geworden als in den vergangenen zwölf Pandemie-Monaten (Deutsche Universitätszeitung, 1/2021). Trotzdem scheine man in Brüssel die „essentielle Schlüsselrolle“, die „visionäre und innovative Wissenschaft“ gerade im globalen Wettbewerb spiele, noch nicht vollständig begriffen zu haben. Denn relativ gingen die EU-Investitionen in Forschung und Bildung bis 2027 sogar zurück: „Selbst Deutschland hat sich nicht für mehr Gelder stark gemacht.“ Angesichts der „massiven Forschungsförderung“ in den „globalen Machtzentren USA und China“ könne man daraus nur schließen, „daß die führenden EU-Politiker unsere Zukunft gefährden“. 


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