© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 09/21 / 26. Februar 2021

Meldungen

Islamkunde an Bayerns Schulen eingeführt 

München. Die bayerische Landesregierung hat am Dienstag beschlossen, „Islamischen Unterricht“ als reguläres Wahlpflichtfach anzubieten. Ab Herbst 2021 haben Schüler an 350 Schulen im Freistaat die Möglichkeit, neben katholischer und evangelischer Religion sowie Ethik auch in islamischer Glaubenslehre unterrichtet zu werden. Seit 2009 lief der „Islamische Unterricht“ als Modellversuch, bei dem staatliche Lehrkräfte in deutscher Sprache den Schülern Wissen über den Islam beibringen sollen sowie eine „grundlegende Werteorientierung im Geiste des Grundgesetzes“, heißt es auf der Internetseite der Landesregierung. Vergangenes Jahr hatte die Landesregierung in Hessen die Zusammenarbeit in Sachen islamischer Religionsunterricht mit dem türkischen Verein Ditib aufgekündigt (JF 20/20), da dieser seine Strukturen nicht von der Regierung in Ankara löste. Die Bundesländer Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Saarland und Rheinland-Pfalz haben Islamkunde ebenfalls als zeitlich befristeten Modellversuch eingeführt. (hr)





Linken-Politikerin beklagt Shitstorm

LINDEN. Eine Kommunalpolitikerin der Linkspartei hat einen Sturm der Entrüstung beklagt, nachdem menschenverachtende Äußerungen von ihr bekanntgeworden waren. „Ich bin ein klitzekleines Lichtchen. Und die machen so einen Aufstand“, kritisierte Bianca Deubel, die bei der Kommunalwahl im hessischen Linden für die Linkspartei antritt, am Montag gegenüber der Gießener Allgemeinen. Deubel hatte am ersten Weihnachtstag 2018 auf den Tweet eines AfD-Politikers geantwortet: „Alle AfDler gehören in die Gaskammer.“ Am selben Tag schrieb sie laut dem Blatt mit Blick auf die Vorsitzende der AfD-nahen Desiderius-Erasmus-Stiftung, Erika Steinbach: „Ich freue mich schon, wenn ich auf ihrem Grab tanzen kann.“ Twitter sperrte die Nutzerin. Nachdem in sozialen Netzwerken bekanntgeworden war, daß Deubel nun für Platz zwei der Linken-Liste nominiert wurde, gerieten die Tweets wieder in den Fokus der Öffentlichkeit. Von ihren Äußerungen distanziere sie sich, wie sie der Zeitung sagte. „Ich wünsche keinem AfD-Wähler den Tod.“ Mit ihrem Tweet habe sie sagen wollen, AfD-Politiker sollten Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus besuchen, um sich historisch zu bilden, wozu auch ehemalige Gaskammern gehörten. Sie sei 2018 kein Mitglied der Linkspartei gewesen. (ls)