© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 09/21 / 26. Februar 2021

Meldungen

Konzept zur Öffnung von Kultur- und Sportbetrieb

BERLIN. Der Deutsche Bühnenverein und der Deutsche Kulturrat haben auf ein Konzept von 20 Experten und Wissenschaftlern verschiedener Fachrichtungen für eine kontrollierte Teilnahme von Zuschauern und Gästen an kulturellen und sportlichen Veranstaltungen aufmerksam gemacht. Unterstützt wird das Papier den Angaben zufolge von mehr als 40 Kultur- und Sportinstitutionen. Der Ansatz stellt verschiedene Modelle sowohl für Indoor- als auch für Outdoor-Veranstaltungen vor. Mitgewirkt haben daran Experten aus der Hygiene- und Umweltmedizin, Mikrobiologie und Virologie, Infektiologie, dem Crowdmanagement, der Sportmedizin, den Kultur-und Rechtswissenschaften sowie der Raumlufttechnik und Gesundheitsökonomie. Der Leitfaden weise „einen Weg zurück in ein Stück kultureller Normalität“, sagte dazu Bühnenvereinspräsident Carsten Brosda am Montag dieser Woche. „Das Virus wird uns als Gesellschaft noch länger fordern, daher ist es wichtig, daß wir parallel zum Infektionsschutz und zur Impfung Wege aufzeigen, wie Theater und Orchester auf Grundlage klarer Hygienekonzepte und technischer Vorkehrungen, sobald es das Infektionsgeschehen erlaubt, wieder kontrolliert öffnen können.“ (tha)





USA: Rassismus in der Mathematik bekämpfen

SALEM. Der US-Bundesstaat Oregon hat Rassismus im Mathematikunterricht den Kampf erklärt. Künftig sollen Lehrer mittels eines Leitfadens lernen, daß es auch bei vermeintlich richtigen Ergebnissen von Rechenaufgaben um „weiße Überlegenheit“ gehe. Die Bildungsbürokraten des Bundesstaates wollen in insgesamt fünf Schritten die Pädagogen „zur kontinuierlichen Selbstreflexion“ anleiten, „wenn sie versuchen, eine antirassistische Mathematikpraxis zu entwickeln“, wie es in dem Programm heißt. Dazu sollen sich die Lehrer auch von angeblich überkommenen Vorstellungen verabschieden, wonach es „neutrale Antworten“ gebe. Dieser Überzeugung anzuhängen, sei „allein schon ein Charakterzug weißer Überlegenheit“. Profitieren sollen von den neuen Richtlinien schwarze, lateinamerikanische und mehrsprachige Schüler der Klassen sechs bis acht. Um diese Gruppen nicht zu benachteiligen, sollen künftig mindestens zwei Antworten gelten. Dazu heißt es in dem Schreiben: „Das Konzept, daß Mathematik rein objektiv ist, ist falsch. Die Aufrechterhaltung der Idee, daß es immer richtige und falsche Antworten gibt, verewigt die Objektivität.“ Künftig sollten die Lehrer auch die gesamtgesellschaftliche Dimension ihres Fachs berücksichtigen. So werden sie gebeten, herauszuarbeiten, „wie Mathematik verwendet wird, um kapitalistische, imperialistische und rassistische Ansichten“ aufrechtzuerhalten. (ag)