© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 09/21 / 26. Februar 2021

Frisch gepresst

Bildungsverfall. Der „Prozeß von Bologna“ trägt die Stadt mit der ältesten europäischen Universität bereits im Namen. Anläßlich ihres 900jährigen Bestehens trafen sich 1988 mehr als 400 Hochschulrektoren aus ganz Europa und stießen eine Veränderung im Hochschulsystem an. Ziel des Prozesses sollte eine Vereinheitlichung der akademischen Abschlüsse in Europa sein: Geboren war die Idee der Bachelor- und Masterregelung, die seit 2002 den Diplom- und Magistergrad ersetzt. Karl-Otto Edel, Ingenieur an der Fachhochschule Brandenburg, fällt ein deutliches Urteil über diese Entscheidung: „Der Bologna-Prozeß nützt niemandem!“ Dieser werde zwar als fortschrittlich bezeichnet, führe aber eigentlich zurück zu überkommenen Studienbedingungen. Mit dem „Fanatismus von Hexenjägern und Bilderstürmern“ sei versucht worden, das deutsche Diplom aus dem Hochschulbereich auszumerzen. In der Folge sinke das Bildungsniveau in Deutschland auf das eines industriellen Schwellenlands. Edel verdeutlicht in seinem auf der Internetseite des Vereins Deutsche Sprache als PDF-Datei erhältlichen Werks Hintergründe und Zusammenhänge rund um den „Bologna-Prozeß“, kommt dabei aber manchmal vom Hölzchen aufs Stöckchen. (zit)

Karl-Otto Edel: Der „Bologna-Prozeß“. Ein bildungsideologisches Danaergeschenk, Brandenburg an der Havel 2020, broschiert, 272 Seiten, Abbildungen,  https://vds-ev.de





Krisen-Handbuch. Vorbei sind die Zeiten, in denen Großmutter fleißig Speisen für harte Zeiten einkochte: Wer sich heute Vorräte anlegen will, greift meist zu Pasta und Dosen-Ravioli, wie sich beim ersten Corona-Lockdown die leeren Supermarkt-Regale zeigten. Doch es gibt einen wichtigen Unterschied zwischen panischem Hamstern und durchdachter Vorsorge. Der Autor T.C.A. Greilich verfügt über jahrelange Erfahrung in Krisen- und Katastrophengebieten. Sein Tip: Durchrechnen. Wer zuviel kauft, läuft Gefahr, daß die Lebensmittel schlecht werden. Wer zuwenig kauft, muß sich im Ernstfall einseitig ernähren. Auch Lagerung und Zubereitung, etwa im Falle eines Stromausfalls, müssen beachtet werden. In seinem Buch teilt Greilich nicht nur eine ausführliche Anleitung zur strukturierten Vorratshaltung, sondern auch hilfreiche Ratschläge zu sinnvollen Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen in Notsituationen. (zit)

T.C.A. Greilich: Vorsorgen statt Hamstern. Leopold Stocker Verlag, Graz 2020, broschiert, 112 Seiten, Abbildungen, 12,95 Euro