© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 10/21 / 05. März 2021

Meldungen

Haftstrafe für  Ex-Präsident Sarkozy  

PARIS. Frankreichs ehemaliger Präsident Nicolas Sarkozy ist wegen Bestechung und unerlaubter Einflußnahme zu einer dreijährigen Haftstrafe verurteilt worden. Das Pariser Strafgericht entschied jedoch, davon zwei Jahre zur Bewährung auszusetzen, berichtete die französische Tageszeitung Le Parisien. Sarkozys früherer Anwalt Thierry Herzog und der Jurist Gilbert Azibert erhielten das gleiche Strafmaß. Der frühere Präsident soll Anfang 2014 versucht haben, über Azibert, der damals Generalanwalt beim Kassationshof war, an vertrauliche Informationen zu kommen. Im Gegenzug habe er dem Juristen angeboten, ihn bei der Bewerbung für einen Posten in Monaco zu unterstützen. Zudem sollen sich der Les Républicains-Politiker und Herzog unter dem Decknamen Paul Bismuth ausgetauscht haben, um Lauschaktionen der Justiz zu entgehen. (zit)





Libysche Küstenwache rettet 4.029 Migranten

TRIPOLIS. In der Zeit vom 23. Februar bis 1. März hat die libysche Küstenwache 443 illegale Migranten auf See gerettet oder abgefangen und sie nach Libyen zurückgebracht. Angaben der International Organization for Migration (IOM) für Libyen zufolge führte die Küstenwache allein dieses Jahr 4.029 Migranten zurück, die versucht hatten, illegal nach Italien überzusetzen. Darunter waren 3.293 Männer, 288 Frauen und 222 Minderjährige (für 226 Personen waren laut IOM keine Geschlechtsdaten verfügbar). 2020 betrug die Zahl der Rettungen/Rückführungen 11.891. (ctw)





Bischöfe warnen vor einem Zerfall Nigerias

ABUJA. Angesichts grassierender Gewalt durch „Banditen, Boko Haram, mörderische Hirten und andere kriminelle Elemente“ sowie der damit einhergehenden zunehmenden Unsicherheit hat die Katholische Bischofskonferenz von Nigeria (CBCN) vor einem Zusammenbruch Nigerias als Nation gewarnt. „Viele haben die Lebensfähigkeit und sogar die Wünschbarkeit des nigerianischen Projekts als ein vereintes Land aufgegeben. Kein Wunder, daß viele nichtstaatliche Akteure das Vakuum füllen, das durch das offensichtliche Versagen der Regierung entstanden ist“, erklärten die Bischöfe nach Angaben der Daily Post. Vor einer Woche hatten Boko-Haram-Dschihadisten die Stadt Maiduguri im unruhigen Nordosten angegriffen und 16 Menschen, darunter neun Kinder auf einem Fußballplatz getötet. Parallel dazu hatten „Banditen“ (The Guardian) 279 Schulmädchen gekidnappt. Sie wurden am Dienstag freigelassen. Der Gouverneur des Bundesstaates Zamfara, Bello Matawalle, betonte, daß man „mehrere Hürden überwunden“ habe, um die Schülerinnen freizubekommen. (ctw)