© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 10/21 / 05. März 2021

Meldungen

Gefängnisaufstand kam nicht von ungefähr

Quito. Ecuadors Präsident  Lenin Morena hat nach den blutigen Gefängnisaufständen vom 23. Februar erklärt, daß diese kein Zufall waren, sondern organisiert abliefen. Sie seien von denen orchestriert worden, die um die „Führung im Drogenhandel konkurrieren“. Er ergänzte, daß die kürzlich erfolgte Enthüllung, wonach die kolumbianische Narcoguerilla ELN dem Linkskandidaten Andrés Arauz ein Darlehen von 80.000 Dollar gewährte, ebenfalls kein Zufall gewesen sei. Kolumbianische Behörden konnten inzwischen diesen Vorgang bestätigen. Arauz wird in der für Anfang April anberaumten Stichwahl um das Präsidentenamt gegen den konservativen Guillermo Lasso antreten. Im Anschluß beauftragte Moreno das Finanzministerium damit, mehr Mittel bereitzustellen, um die Krise in den überbelegten und veralteten Gefängnissen in den Griff zu bekommen. Bei den Aufständen kamen am 23. Februar 79 Menschen ums Leben. (wb)





Schweizer stimmen über  Verhüllungsverbot  ab

BERN. Die Grünen haben die  Schweizer aufgefordert, die „Volksinitiative Ja zum Verhüllungsverbot“ bei der Abstimmung am 7. März abzulehnen. Die Initiative mache unter dem „Vorwand der Gleichstellung Stimmung gegen Muslim*innen“ und reihe sich damit ein in die „rechts-populistische Strategie der Ausgrenzung“, so die Grünen. Die Volksinitiative wurde im März 2016 von einem Komitee rund um die Schweizerische Volkspartei (SVP) lanciert. Die Initiative will verbieten, im öffentlichen Raum das Gesicht zu verhüllen. Dies betrifft laut SVP „radikal-islamistisch (Burka, Niqab) und kriminell motivierte Verhüllung (vermummte Chaoten, Hooligans und Vandalen)“. In den Kantonen Tessin und St. Gallen gilt bereits ein Gesichtsverhüllungsverbot. (ctw)