© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 10/21 / 05. März 2021

Meldungen

„Neues Deutschland“ droht das Aus

BERLIN. Der Geschäftsführer der früheren SED-Parteizeitung Neues Deutschland, Matthias Schindler, hat die Auflösung des Unternehmens zum Ende des Jahres bekanntgegeben. Die Linkspartei, die 50 Prozent an Zeitung und Druckerei hält, kündigte daraufhin an, sich möglicherweise als Mitgesellschafter zurückzuziehen. „Wir überlegen, die Eigentümerstruktur zu verändern“, sagte der Bundesschatzmeister der Linken, Harald Wolf laut der Nachrichtenagentur dpa. Seine Partei habe diesbezüglich aber noch keine Entscheidung gefällt. Eine denkbare Option für die Zukunft sei es, das Blatt in eine „neue Gesellschaftsform“ zu überführen und eine Genossenschaft zu gründen. Die Gewerkschaft Verdi kritisierte den möglichen Schritt der Linkspartei. „Mit der Drohung, 100 Beschäftigte mitten in der Pandemie Ende des Jahres auf die Straße zu setzen, wird die Linke als Gesellschafterin des ND ihrer sozialen Verantwortung nicht gerecht. Denn gerade in diesen Zeiten ist linker Journalismus wichtiger denn je“, führte sie aus. (zit)





Deutsche Welle plant Arbeit in Ungarn

BUDAPEST. Die ungarische Regierung hat die Ankündigung des staatlichen Auslandsrundfunks Deutsche Welle kritisiert, künftig gezielt Inhalte für ein ungarisches Publikum zu erstellen. Laut der Deutschen Welle soll damit die Medienvielfalt in Ungarn bereichert werden. Das Vorhaben sei „ein weiteres trauriges Beispiel für die Verkörperung der Meinungsdiktatur durch die linksliberalen deutschen Medien“, bemängelte Ungarns Regierungssprecher Zoltán Kovács gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Wie Deutsche Welle-Intendant Peter Limbourg verdeutlichte, werde das öffentlich-rechtliche Programm künftig „ein reales Bild davon geben, was in Europa passiert, und die in den ungarischen Medien weniger diskutierten Themen wie Menschenrechte, Minderheitenrechte und LGBTQ-Themen behandeln“. Mögliche Partner des Projekts aus Ungarn seien das Magazin Heti Világgazdaság, der Sender ATV sowie das Nachrichtenportal Telex. (zit)