© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 11/21 / 12. März 2021

Malcolm Ohanwe. Der ARD/ZDF-Journalist erbaut sich öffentlich an gehenkten Weißen.
Der sanfte Rassist
Boris T. Kaiser

Malcolm Ohanwe ist gefühlt überall, seit Januar auch beim ZDF-Auslandsjournal als Reporter der Internet-Redaktion #trending, Zielgruppe junge Leute. Für diese scheint der 1993 in München geborene Sohn einer palästinensischen Deutschen und eines nigerianischen Barbiers wie gemacht: urbaner Kleidungsstil, feminine Stimme und Gestik und auf seltsame Weise irgendwie gleichzeitig ruhig und aufgedreht. Freundlich präsentiert er dort politisch korrektes Buntes aus aller Welt, etwa wieso man sich in Afrika von Corona nicht die gute Laune vermiesen läßt.

In den sozialen Medien zeigt sich der junge Farbige, der Sprachwissenschaft studiert hat und sechs Sprachen spricht, jedoch von einer deutlich radikaleren Seite. Hier gehört er zu den Vorkämpfern der immer aggressiver auftretenden Verfechter linker Identitätspolitik, spürt „Rassismus“ und „Postkolonialismus“ auf und prangert ihn an.

Seinen ersten Erfolg feierte er, als er 2018 einen „antirassistischen“ Shitstorm gegen Dieter Bohlen mit lostrat, nachdem der für seine Schnoddrigkeit bekannte Jury-Chef in der RTL-Show „Das Supertalent“ ein fünfjähriges asiatisches Mädchen aus Herne mehrfach gefragt hatte, wo seine Familie eigentlich herkomme.

Dabei ist Ohanwe selbst stolz auf seine Wurzeln, was er in „Kanackische Welle“, seinem „Podcast für Identität im Einwanderungsland Deutschland“, beweist. Doch nicht nur im Netz inszeniert er sich als chauvinistische „Person of Color“ (PoC) und Opfer alltäglicher rassistisch-homophob-antimoslemischer Vielfachdiskriminierung. Auch in etablierten Medien macht er, wenn auch mit Lächeln und sanfter Stimme, aus seinem rassistischen Weltbild keinen Hehl. Ob in Beiträgen für die Deutsche Welle, den Deutschlandfunk, SWR, Bayerischen Rundfunk, Spiegel oder als Gastgeber der Sendung „Respekt“ des ARD-Bildungskanals „Alpha“, kaum läßt er eine Gelegenheit aus, seine Verschwörungstheorie („White Supremacy, die Wurzel allen Übels“) zu verbreiten. Sowie Weiße dazu aufzufordern, „Whistleblower“, ja „Petze“ ihrer „Race“ zu sein und sich „gegenseitig zu richten“. Dazu hat er den Hashtag #KritischesWeißsein ins Leben gerufen, auf dem „Kartoffeln“ über ihre „Daseinsberechtigung“ und ihren Rassismus nachdenken und „(sich) selbst und andere Weiße verpetzen“ sollen. 

Gern twittert er auch Bildchen, etwa von gehenkten Weißen mit dem Hinweis, das gerne mal in einem „Hollywood-Blockbuster zur haitianischen Revolution“ sehen zu wollen. Oder eines, auf dem Weiße vor dem berüchtigtsten afrikanischen Gewaltherrscher Idi Amin knien, kommentiert mit: „Mein feuchter Traum.“ Später meinte er, den Massenmörder nicht zu kennen. Daß weiterhin mit dem ARD-Moderator und ZDF-Reporter zu rechnen ist, ist sich auch das Trend-Magazin Vice sicher. Bereits 2019 nannte es ihn als eine der deutschen „Persons of Color“, die noch „Geschichte schreiben werden“.