Der idealistisch gesinnte Strafverteidiger Arthur Kirkland (Al Pacino) kämpft in Baltimore gegen Korruption und Gleichgültigkeit des Justizwesens, verteidigt die Verlierer der Gesellschaft und muß feststellen, daß seine Mandanten vor Gericht nicht fair behandelt werden. Vor allem mit Richter Henry T. Fleming (John Forsythe) verbindet Kirkland eine persönliche Feindschaft.

Als der Richter wegen Vergewaltigung und Körperverletzung angeklagt wird, soll Kirkland dessen Verteidigung übernehmen. In dieser Situation wird der Anwalt, der inzwischen eine Affäre mit Gail Packer (Christine Lahti), einer Mitarbeiterin der „Kommission für die Einhaltung der ethischen Grundsätze“, begonnen hat, von Fleming mit einem alten Fall erpreßt, bei dem Kirkland seine Schweigepflicht verletzte. Kirkland ahnt zwar, daß der Richter schuldig ist, was dieser auch zynisch zugibt, ist jedoch durch die Erpressung gezwungen, dessen Verteidigung zu übernehmen. Bei der Hauptverhandlung hält Kirkland sein Plädoyer, klagt dann jedoch seinen eigenen Mandanten des Verbrechens an. Richter Rayford (Jack Warden) ordnet daraufhin seine Entlassung und damit das Ende seiner Karriere an. 

Norman Jewisons hochgelobtes Justizdrama „…Und Gerechtigkeit für alle“ („…And Justice for all“, USA 1979) ist ein ambitionierter Film, der die Utopie von Ethik und Moral über die Wirklichkeit siegen läßt. Der eindrucksvolle Hauptdarsteller Al Pacino überspielt mühelos manche inszenatorische Unebenheit des nicht immer stringenten Drehbuchs (Barry Levinson, Valerie Curtin) und liefert hier eine seine überzeugendsten schauspielerischen Leistungen ab. Auch die wichtigsten Nebenrollen sind exzellent besetzt, und ein Lob gebührt der famosen Kameraführung von Victor J. Kemper. 

Die Extras umfassen unter anderem einen Audiokommentar des Regisseurs.

DVD: …Und Gerechtigkeit für alle. Koch Media 2020, Laufzeit etwa 119 Minuten