© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 12/21 / 19. März 2021

Meldungen

EU erklärt sich zum „LGBT“-Freiheitsraum 

BRÜSSEL. Das EU-Parlament hat das gesamte Gebiet der Europäischen Union zu einem „Freiheitsraum“ für sexuelle Minderheiten erklärt. Damit stellten sich die Abgeordneten gegen mehrere polnische Gemeinden, die seit 2019 „LGBT-ideologiefreie Zonen“ ausgerufen hatten, um Kinder und Familien vor „Propaganda“ zu schützen. Dafür hatte das Land viel Kritik erhalten, unter anderem auch von der EU-Kommissarin für Gleichstellung, Helena Dalli. „Die EU muß eine Freiheitszone für uns alle sein, ohne Ausnahme“, betonte sie nach der Verkündung. „Wir sind überall, und wir sind stark“, bekräftigte auch die Vorsitzende der EU-Lobbygruppe für sexuelle Minderheiten, Terry Reintke, auf Twitter. Der PiS-Politiker Ryszard Legutko bezeichnete den Beschluß als „absurd“. Das EU-Parlament sei eine „große ideologische Maschine“. (zit)





Niederlande planen neues Atomkraftwerk 

DEN HAAG. Das niederländische Parlament hat beschlossen, mindestens ein weiteres Atomkraftwerk im Land zu bauen, um dem wachsenden Energiebedarf bei gleichzeitiger Verminderung der CO₂-Emissionen gerecht zu werden. Zur Zeit wird nach einem geeigneten Standort und einem Investor gesucht. Der Kolumnist der niederländischen Wochenzeitung Elsevier, Eric Vrijsen, hat nun vorgeschlagen, die Niederlande sollten das an der Grenze liegende AKW im deutschen Lingen übernehmen. Die deutsche Regierung könne dadurch die Schadensersatzzahlung an die Atomkraftwerksbetreiber in Höhe von 2,43 Milliarden Euro verringern, die Niederlande kostengünstig ein Atomkraftwerk in Besitz nehmen. Die eingesparten Milliarden könnten genutzt werden, um die Braunkohleemissionen in Deutschland zu verringern. (ctw)





Westbalkan: Joe Biden auf Trumps Spuren

TIRANA. Die Hoffnung der Europäischen Union, daß die USA unter dem neuen Präsidenten Joe Biden im transatlantischen Verhältnis einen Neuanfang starten, findet auf dem Westbalkan keine Bestätigung. Am 14. März vollzog das Kosovo die Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit der Eröffnung seiner Botschaft in Jerusalem. Der Schritt ist Teil des Washington-Abkommens, das im September vergangenen Jahres unter der Schirmherrschaft des damaligen Präsidenten Trump abgeschlossen wurde. Schon damals und auch später hatte die EU gedroht, daß der Sitz der Botschaft in Jerusalem nicht mit den Positionen der EU übereinstimme und daß das Kosovo damit seinen Weg in die EU „ untergrabe“. Das Kosovo ist damit das erste mehrheitlich muslimische Land mit einer Botschaft in Jerusalem. (Hjg)