© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 13/21 / 26. März 2021

Aufgeschnappt
Unfaire Unterschiede
Matthias Bäkermann

Ein Dilemma vieler Sportarten ist, daß Fairneß sich mit Diskriminierung beißen kann – zumindest wenn das Geschlecht eine Rolle spielt. „Es ist unfair, wenn biologische Männer gegen Frauen in der Highschool an Sportwettkämpfen teilnehmen“, argumentierte der republikanische Abgeordnete Scott Stadthagen in Alabama. Dort hat vergangene Woche, ebenso wie in den US-Staaten Mississippi und Kansas zuvor, das Parlament ein Gesetz verabschiedet, das Trans-Schülerinnen verbietet, am Schulsport der Mädchen teilzunehmen. Demokratische Abgeordnete kritisierten die Entscheidung als diskriminierenden Akt gegenüber Transsexuellen und erkennen keinen Fall von Dominanz von Transfrauen im Sport.

Tatsächlich hatte sich bereits im August 2020 der Rugby-Weltverband für einen Ausschluß von Transgender-Athletinnen ausgesprochen. Durch „signifikante körperliche Vorteile“ gebe es ein erhöhtes Verletzungsrisiko in der Frauenliga, denn noch ausgeprägte maskuline Körper führten zu eklatanten Unterschieden (bis zu 40 Prozent) bei Gewicht, Kraft und Schnelligkeit. Die Studienlage sei allerdings „vertrackt“, was Entscheidungen „bei einem ohnehin schon hochemotionalen Thema zusätzlich erschwert“, wandten Sportmediziner der Rugby-Arbeitsgruppe ein.