Bildungsministerin verspricht eine Milliarde

Berlin. Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) hat eine Milliarde Euro für bundesweite Nachhilfeprogramme angekündigt. Laut einer Studie des Instituts der deutschen Wissenschaft (IW), aus dem die Rheinische Post zitiert, gebe es derzeit 1,5 Millionen Schüler mit Förderbedarf. 20 bis 25 Prozent der Schüler hätten „vielleicht sogar dramatische“ coronabedingte Lernrückstände sagte Karliczek den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Am Ende des Schuljahres sollen in den Kernfächern Lernstandserhebungen stattfinden. Das IW berechnet 100 Stunden Förderbedarf pro betroffenen Schüler. Laut dem Deutschen Lehrerverband sind seit Beginn der Pandemie mehr als 500 Unterrichtsstunden weggefallen. (hr)

Ditib Rheinland-Pfalz: Vorsitzender tritt zurück

Mainz. Der Vorsitzende des Moscheeverbands Ditib in Rheinland-Pfalz, Yilmaz Yildiz, hat vergangenen Samstag seinen Rücktritt erklärt. Der Landesverband war in die Kritik geraten, weil der türkische Historiker Ahmet Simsirgil zu einem Vortrag eingeladen worden war. Die Veranstaltung wurde  jedoch abgesagt. Simsirgil wird vorgeworfen, der türkischen AKP und dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan nahezustehen. Außerdem soll er sich israel- und schwulenfeindlich geäußert haben (JF 13/21). Yildiz entschuldigte sich in einer Pressemitteilung und erklärte: „Ich möchte hiermit nochmals versichern, daß die medial geäußerten Meinungen von Herrn Simsirgil weder meine noch die Meinung der Ditib auch nur annähernd wiedergegeben.“ Der Landesverband führte aus, die Aussagen des Historikers könnten „in keiner Weise akzeptiert werden“. Zuvor hatte die Landesregierung angekündigt, die Zusammenarbeit mit der Ditib auf den Prüfstand zu stellen. Seit April 2020 plant das rot-gelb-grüne Regierungskabinett unter Malu Dreyer (SPD), die Ditib für islamischen Religionsunterricht einzuspannen und als Religionsgemeinschaft staatlich anzuerkennen. Voraussetzung dafür ist die personelle und strukturelle Unabhängigkeit vom Bundesverband und vom türkischen Staat. Der stellvertretende Vorsitzende der AfD-Fraktion im Landtag, Joachim Paul, hatte bereits im Februar gefordert, „alle offiziellen Gespräche sofort abzubrechen“. Zuvor hatte der Islamkritiker Irfan Peci (47/20) beim AfD-Landesverband über Verstrickungen der Ditib zur islamistischen Szene referiert. Paul kommentierte den Rücktritt Yildiz’ auf Twitter: „AfD wirkt!“ (hr)