© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 14/21 / 02. April 2021

Meldungen

„Zinsen sind niedriger, Schulden spottgünstig“

DÜSSELDORF. Der VWL-Professor Jens Südekum hat sich für eine Beseitigung der seit 2011 geltenden Schuldenbremse ausgesprochen. „Die Zinsen sind niedriger und Schulden spottgünstig, gleichzeitig haben wir enorme Investitionsbedarfe in Digitalisierung und Klimawandel. Diese Gelegenheit sollten wir nutzen“, erklärte das Mitglied des Wirtschaftspolitischen Beirats der SPD im Handelsblatt. „Wenn wir das neue Umfeld ignorieren und uns stattdessen an den Fetisch der schwarzen Null und an Schuldenregeln aus den neunziger Jahren klammern, schadet uns diese Politik viel mehr, als sie uns nutzt.“ Wenn der Staat mit dem geborgten Geld investiere, erbe die nächste Generation nicht nur Schulden, sondern auch Vermögen. Öffentliche Investitionsgesellschaften dürften aber „nicht zu einem Programm zur Privatisierung der Infrastruktur werden. Wenn ich ‘Nutzer-Bepreisung’ höre, gehen bei mir alle roten Lampen an“, meinte Südekum. (fis)

 www.suedekum.info





Mittelständler fordern Corona-Kurswechsel

BERLIN. Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) hat einen Kurswechsel in der deutschen Corona-Politik gefordert. „Das gegenwärtige Impfchaos muß schleunigst beendet werden, um weiteren Schaden abzuwenden“, erklärte Bundesgeschäftsführer Markus Jerger. Spätestens bis zur Jahresmitte müßten 70 bis 80 Prozent der Bevölkerung geimpft sein. „Wir brauchen eine Abkehr vom Inzidenzwert hin zu einem Risikowert, der unterschiedliche Faktoren erfaßt.“ Corona-Schnelltests müßten genutzt werden, Öffnungen im Einzelhandel, in der Gastronomie und von Hotels zuzulassen. Ansonsten drohten ganze Branchen auf Dauer wegzubrechen, so Jerger. (fis)

 www.bvmw.de