© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 14/21 / 02. April 2021

DVD: Der Diamantenprinz
Gentleman und Gauner
Werner Olles

Der begabte Fassadenkletterer und Juwelendieb Jeff Hill (George Hamilton) „arbeitet“ erfolgreich weltweit: Paris, New York, London, München. Als smarter Gentleman-Einbrecher wird er von der einstigen Nummer eins in diesem Fach, „Ace of Diamonds“ alias „das As“ (Joseph Cotten), unterrichtet.

Bei seinem nächsten Coup jedoch erwartet Jeff, der inzwischen als „Diamantenprinz“ zu zweifelhafter Berühmtheit gelangt ist, eine Überraschung in Gestalt der ebenso schönen wie talentierten Olga (Marie Laforêt), die es genau wie er auf das Geschmeide reicher Witwen und Millionärsgattinnen abgesehen hat. Zwar rät ihm sein alter Lehrer nun auszusteigen, aber Olga macht ihn mit Nicolai (Maurice Evens) bekannt, der die Idee hat, in ein Bankgewölbe einzubrechen, um die dort lagernden Colliers zu stehlen. Tatsächlich schaffen sie es in das Gebäude, doch werden sie von einem Wachmann entdeckt und von der Polizei verhaftet. Da erscheint „das As“ und erklärt, Jeff und Olga, die sich ineinander verliebt haben und heiraten wollen, angestiftet zu haben …

Don Taylors Gaunerkomödie „Der Diamantenprinz“ („Jack of Diamonds“, 1967) ist ein unterhaltsamer Kriminalfilm in aufwendiger Inszenierung, doch ohne große Ambitionen. Als unterkühlte Spannungsgeschichte in Luxusverpackung kann er sich nicht zwischen elegantem Komödiendrama und Thriller entscheiden. Seinen Reiz bezieht er aus der Typendarstellung und Situationskomik, für die vor allem die deutschen Nebendarsteller Karl Lieffen, Wolfgang Preiss und Eduard Linkers zuständig sind. Für die ausgezeichnete Kameraarbeit zeichnete der deutsche Kameramann Klaus von Rautenfeld verantwortlich, der dafür sorgte, daß bei den waghalsigen Einbruchsszenen ein Hauch von Jules Dassins „Topkapi“ und „Rififi“ aufkam. Leider wird die Grundidee durch inszenatorische und dramaturgische Unentschlossenheit verwässert.

DVD: Der Diamantenprinz. Pidax Film 2021, Laufzeit etwa 105 Minuten