© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 14/21 / 02. April 2021

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Corona: Manifest gegen Schwarz-Weiß-Denken

BERLIN. Für eine Versachlichung der Corona-Debatte hat sich eine Initiative von Wissenschaftlern, Künstlern und Politikern ausgesprochen In einem vergangenen Freitag veröffentlichten „Manifest der offenen Gesellschaft“ plädiert die Gruppe dafür, „im Rahmen des demokratischen Spektrums den Raum für einen freien Dialog zu schaffen und offenes Denken zu ermöglichen“. Weiter heißt es: „Wir wollen weg von der erregten Zuspitzung in den Medien, weg von Konformitätsdruck und einseitiger Lagerbildung in der Gesellschaft und weg von einem unguten Schwarz-Weiß-Denken.“ Eine „kritische Bestandsaufnahme“ und das Hinterfragen der Corona-Maßnahmen dürfe nicht „Verschwörungsfanatikern, Extremisten und Demokratiefeinden“ überlassen werden. Es bedürfe einer „grundsätzlichen Offenheit auch für den möglichen Irrtum“ – in der Annahme, „daß auch das Gegenüber grundsätzlich recht haben kann“. Initiiert wurde das zeitgleich in der Welt und dem Wochenblatt Freitag erschienene Manifest von dem Philosophen Markus Garbiel, den Historikern Hedwig Richter und René Schlott und der Politikwissenschaftlerin Ulrike Guérot. Zu den weiteren Unterstützern gehören unter anderem die Schaupieler Jan Josef Liefers und Volker Bruch, die Publizistin Franziska Augstein, die Chefredakteurin des Philosophie Magazins, Svenja Flaßpöhler, und die ehemalige FDP-Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger. (tha)





100.000 Abtreibungen im vorigen Jahr

WIESBADEN. In Deutschland sind im vergangenen Jahr 99.948 ungeborene Kinder abgetrieben worden. Das gab das Statistische Bundesamt in Wiesbaden vorige Woche bekannt. Das ist ein Minus von 0,9 Prozent im Vergleich zu 2019 (100.893). 2018 waren es 100.986 Abtreibungen, 2017 101.209 Abtreibungen, 2016 98.721 und 2015 99.237. Im vergangenen Jahr waren 71 Prozent der Frauen bei ihrer Abtreibung zwischen 18 und 34 Jahre alt, 19 Prozent zwischen 35 und 39 Jahre und acht Prozent 40 Jahre und älter. Der Anteil der unter 18jährigen lag bei drei Prozent. 96 Prozent der gemeldeten Abtreibungen wurden nach der Beratungsregelung vorgenommen. Eine Beratung ist in Deutschland vor einer Abtreibung gemäß Paragraph 218 Strafgesetzbuch (StGB)zwingend vorgeschrieben. Frauen erhalten danach einen Beratungsschein, der Voraussetzung für eine rechtswidrige, aber in den ersten zwölf Schwangerschaftswochen straffreie Abtreibung ist. Medizinische und kriminologische Indikationen waren in vier Prozent der Fälle der Grund. Die Abtreibungen erfolgten überwiegend ambulant – rund 81 Prozent in gynäkologischen Praxen und 16 Prozent im Krankenhaus. (idea)