© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 14/21 / 02. April 2021

Kempens Probleme mit der Wissenschaftsfreiheit
Rassismus gegen Weiße
(dg)

Wenn es darum geht, in hehren Worten die Wissenschaftsfreiheit zu beschwören und gleichzeitig „Political Correctness“ und „Cancel Culture“ als Ausgeburten rechten Verschwörungsdenkens zu denunzieren, ist der Präsident des Deutschen Hochschulverbandes (DHV), der Kölner Völkerrechtler Bernhard Kempen, einer der Lautesten. Daher dürfte selbst ein im DHV-Organ Forschung & Lehre (3/2021) als Kommentar zur Wissenschaftsfreiheit formulierter Appell („Toleranz sollte Mainstream sein“) auf Kempens taube Ohren stoßen. Gemeint sind die „Fälle“ des Wirtschaftsethik-Professors Christoph Lütge, der nach wiederholter Kritik an der Corona-Politik seinen Stuhl im bayerischen Ethikrat räumen mußte, sowie des Islamwissenschaftlers Hans-Thomas Tillschneider, den der auf „Empirie“ pfeifende, Haßkommentare kolportierende Kempen aufforderte, auf sein Amt als wissenschaftspolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt zu verzichten, weil er seiner „Verantwortung für die grundgesetzlich geschützte Wissenschaftsfreiheit“ nicht gerecht geworden sei. Dabei hatte Tillschneider seinerseits die Wissenschaftsfreiheit verteidigt, als er sich gegen den als „Forschung“ firmierenden „Rassismus gegen Weiße“ Maureen Maisha Aumas verwahrte, der schwarzen Inhaberin eines Lehrstuhls für „Kindheit und Diversity“. 


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