© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 14/21 / 02. April 2021

Meldungen

Leichter Covid-19-Verlauf dank Grippeimpfung?

ANN ARBOR. Wer gegen Grippe geimpft ist, steckt sich seltener mit Sars-CoV-2 an. Kommt es dennoch zu einer Infektion, müssen Grippegeimpfte seltener ins Krankenhaus. Sie werden dort seltener beatmet und können schneller aus der Klinik wieder herauskommen. Das ergab eine Untersuchung von 27.000 Patientendaten, die ein Ärzteteam um Anna Conlon (University of Michigan) analysierte und nun im American Journal of Infection Control veröffentlichte. Das sei bemerkenswert, weil die Grippegeimpften tendenziell häufiger zu einer Risikogruppe gehörten, damit eigentlich schwerere Covid-19-Verläufe haben sollten. Ursache könnte sein, daß die Grippeimpfung neben der erlernten Immunantwort auf das Grippevirus auch das angeborene Immunsystem in einen Aktivzustand versetze, der es dann dem Coronavirus schwieriger mache. (fis)

 doi.org





Effekt der CO2-Düngung schwächt sich weiter ab

NANKING. Seit 1980 ist der Kohlendioxid-Gehalt in der Atmosphäre um ein Fünftel gestiegen. Das führte zu höheren Temperaturen, saureren Meeren und einer grüneren Erde. Das Verhältnis von Blatt- zu Bodenfläche stieg, Pflanzen nahmen das CO2 auf und verwandelten es via Photosynthese in Biomasse. Die zusätzlichen Grünflächen sind doppelt so groß wie die USA. Forscher der chinesischen Universität Nanking stellen jedoch fest, daß sich die Effekte der CO2-Düngung abschwächen, weil Pflanzen auch Wasser, Nährstoffe sowie Stickstoff- und Phosphorverbindungen brauchen. Da diese Ressourcen in vielen Weltregionen knapper geworden seien, reichten höhere CO2-Raten allein nicht aus, um das Pflanzenwachstum weiter zu stimulieren. (Spektrum der Wissenschaft, 2/21). (ck)

 www.nju.edu.cn





Indischer Glanz: Glimmer aus Mondlandschaften

LEINFELDEN. Glimmer bringt Glanz auf die Lippen. Zu feinen Partikeln gemahlen, verleihen diese Mineralien diversen Kosmetikartikeln einen eleganten Schimmer. Auch für Autolack werden Perlglanzpigmente verwendet. Das weltweit größte Glimmer-Vorkommen befindet sich in Nordostindien, wo es zu 80 Prozent aus kleinen Minen in Handarbeit abgebaut wird. Das habe einstige Naturschutzgebiete in Mondlandschaften verwandelt, Kinderarbeit gefördert, vielen Erwachsenen Asthma und Staublungen beschert und zu tödlichen Unfällen geführt. Obwohl es synthetischen Glimmer gebe, wollen Kosmetik- und Autokonzerne an den indischen Importen festhalten, sofern es den Behörden bis 2022 gelinge, ökologische und menschenrechtliche Standards zu gewährleisten (Natur, 3/21). (ft)

 www.wissenschaft.de





Erkenntnis

„Homeoffice – das heißt: Wir können zukünftig weniger bei der Reinigung von Bürogebäuden unterstützen, dafür aber bei der Umwidmung von Gewerbeimmobilien oder der Versorgung des Arbeitsplatzes zu Hause.“

Clara Sasse, Vorstandsmitglied der Dr. Sasse Facility Management