© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 15/21 / 09. April 2021

Zeitschriftenkritik: Mensch und Tier
Wenn das Leben wieder erblüht
Werner Olles

Der Frühling ist da! Nachdem wir seit über einem Jahr mit völlig neuen Herausforderungen konfrontiert sind, dürfen wir uns jetzt freuen, daß in der Natur das Leben wieder erwacht. Gerade in schwierigen Zeiten kann die Natur einen staunen lassen. Der Frühling steht im Zeichen der Erneuerung, Pflanzen treiben aus, und Blüten schenken uns fröhliche Farbtupfer. Widmen wir uns daher in unserer Freizeit der Natur mit ihren herrlichen Tieren und Pflanzen. Freuen wir uns auf das erblühende Leben mit der Zuversicht, daß sich die Dinge endlich zum Guten wenden. 

Das Mitgliederjournal des Vereins „Aktion Tier – Menschen für Tiere e.V.“ berichtet in seiner aktuellen Ausgabe (1/21) über die Kampagne „Zootier des Jahres“. Sie wurde 2016 ins Leben gerufen, um sich für gefährdete Tierarten einzusetzen. Zum Zootier des Jahres 2021 wurde ein „Nützling“ mit einem Imageproblem erklärt: das Krokodil. Es teilte seinen Lebensraum bereits mit den Dinosauriern und bevölkert seit mehr als 200 Millionen Jahren in seiner Entwicklung fast unverändert unseren Planeten – bis der Mensch auftauchte. Er drang immer weiter in den Lebensraum der Krokodile ein, tötete sie, weil er sie als Gefahr für sich und seine Haustiere ansah, ihr Fleisch und die Eier verzehrte und die Moschusdrüsen zur Parfümherstellung nutzte. An den Rand der Ausrottung brachte sie die wachsende Nachfrage nach ihrer Haut, weil die Modeindustrie daraus Handtaschen, Schuhe, Koffer, Gürtel und andere Waren herstellt. 

Viele Krokodilarten gelten daher als gefährdet. Dazu zählen das Philippinenkrokodil, das Siamkrokodil und das Kubakrokodil. So leben in der Natur nur noch etwa hundert Philippinenkrokodile. Stark gefährdet ist auch das in den Süßwassersümpfen Kubas vorkommende Krokodil. Durch den Handel mit Krokodilhäuten und den Lebensraumverlust ist auch das Siamkrokodil von der Ausrottung bedroht. Es existieren nur noch wenige Populationen in Kambodscha, Laos und Thailand. Vielerorts als menschenfressende „Monster“ angesehen, übernehmen Krokodile tatsächlich jedoch wichtige Aufgaben für die Umwelt, da sie unter anderem Aas fressen und so die Gewässer von Kadavern reinigen.

Eine große Hilfe für die in Deutschland vorkommenden Wildbienenarten sind von Menschen angebotene Nisthilfen. Leider ist in der intensiv genutzten Agrarlandschaft der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln hoch, und Ackerwildkräuter und blütenreiche Randsäume haben kaum Überlebenschancen. Unter diesen Bedingungen können keine artenreichen Blumenwiesen gedeihen, weshalb einige Arten von Wildbienen vom Aussterben bedroht sind. Eine große Palette geeigneter Futterpflanzen im Garten zu kultivieren ist für unsere Wildbienenarten lebenswichtig, auch Totholz, offene Bodenbereiche, Gemüsebeete und vegetationsfreie Stellen sind für Wildbienen wertvoll.

Kontakt: Aktion Tier – Menschen für Tiere e.V., Jüdenstrasse 6, 13597 Berlin. Mitgliedern des Vereins wird die Zeitschrift kostenlos zugestellt. 

 www.aktiontier.org